Christoph Meueler und Franz Dobler, "Die Trikont-Story: Musik, Krawall & andere schöne Künste"
Heyne-Verlag, 2017, 464 Seiten, 30 Euro
Musik ohne kommerzielle Glätte
Wer ein Faible für unabhängige Musik hat, kommt an Trikont nicht vorbei. Ursprünglich als Verlag gegründet, der Che Guevaras Tagebücher und Texte von Ho Chi Minh veröffentlichte, wurde später daraus das Musiklabel Trikont. Ein Blick auf 50 Jahre mit dem Gründer Achim Bergmann.
Von Che Guevara bis Karl Valentin, von Hans Söllner bis Kofelgschroa: Die Bandbreite des Münchner Trikont-Universums ist groß. Trikont begann vor 50 Jahren als Verlag. Der Name ist abgeleitet von "Drei Kontinente", damit sind die ärmeren Kontinente der Welt gemeint: Asien, Afrika und Südamerika. Für die Armen, Unterdrückten, wollten sich die Trikont-Gründer um Achim Bergmann einsetzen. Und veröffentlichten zum Beispiel die Tagebücher des Guerilla-Kämpfers Che Guevara. Oder Texte des kubanischen Revolutionärs Fidel Castro oder des vietnamesischen Kommunisten Ho Chi Minh.
Musik von unten
Später kamen der Trikont-Musikverlag und das gleichnamige dazu. Der Fokus lag von Anfang an auf Independent-Musik. Nachdem sich der Verlag 1980 aufgelöst hatte, gründete sich das eigenständige Plattenlabel Trikont-Unsere Stimme-Our own Voice. Markenzeichen des Labels ist "Musik von unten", die der vorherrschenden Expertenkultur und der kommerziellen Glätte entgegenwirken soll. Der Name ist musikalisches Programm: alles mit eigener Stimme. Und das heißt Gesänge türkischer Gastarbeiter, bayerischer Reggae oder Compilations mit russischer Musik zwischen Punk und Polka.
Im November feiert das Label sein 50. Jubiläum. Aus diesem Anlass ist ein Buch von Christof Meueler und Franz Dolber über die ereignisreiche Geschichte des Trikont-Verlages und seiner Gründer erschienen. Dabei wird die Entwicklung alternativer Musik, Kultur, Politik und Ökonomie seit Ende der 60er-Jahre erzählt.
Im November feiert das Label sein 50. Jubiläum. Aus diesem Anlass ist ein Buch von Christof Meueler und Franz Dolber über die ereignisreiche Geschichte des Trikont-Verlages und seiner Gründer erschienen. Dabei wird die Entwicklung alternativer Musik, Kultur, Politik und Ökonomie seit Ende der 60er-Jahre erzählt.
Interview mit Christoph Meueler (8:28 min.), Co-Autor von "Die Trikont-Story" vom 15.11.2017 in der Sendung Kompressor: