Der unsterbliche Science-Fiction-Held
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Jede Woche ein neues Heft und das seit 60 Jahren: Die deutsche Science-Fiction-Serie "Perry Rhodan" ist ungemein beliebt. Das liege auch an der Mischung aus Pazifismus und Militarismus, erklärt Rhodan-Autor Hartmut Kasper.
Abenteuer im All, Woche für Woche – das schafft nur Perry Rhodan, der seit genau 60 Jahren unterwegs ist, um den Menschen endlich Frieden zu bringen. Heute vor 60 Jahren, am 8. September 1961, erschien das erste Heft der deutschen Science-Fiction-Serie. Seitdem sind mehr als 3100 weitere hinzugekommen. Einer der Autoren ist der Germanist Hartmut Kasper, der sich bei "Perry Rhodan" Wim Vandemaan nennt.
Kasper war erst Leser, dann Autor: Er hat die Hefte schon als Schüler verschlungen. Perry Rhodan sei – damals wie heute – ein "merkwürdiger Held", sagt er.
Rhodan wird Anfang der 60er-Jahre von den damaligen Autoren der Serie auf den Mond geschickt, wo er auf ein Raumschiff einer höher entwickelten Kultur trifft und Zugang zur Technik der "Arkoniden" bekommt. Bei seiner Rückkehr auf die Erde stehen die Großmächte am Rand eines Atomkriegs. Rhodan will nicht, dass ein einzelnes Land über die Arkoniden-Technik verfügt. Also desertiert er und gründet einen supranationalen Staat.
Militarismus und Pazifismus
Das Geheimnis des Erfolgs der Serie sieht Kasper darin, dass sich Militarismus und Pazifismus dort die Balance halten. Beim Start der Serie habe es zwei sehr erfolgreiche Autoren im Bereich der deutschen Zukunftsromane gegeben, die auch für Perry Rhodan arbeiteten: Karl-Herbert Scheer und Clark Darlton – mit bürgerlichem Namen Walter Ernsting.
Scheer sei sehr technikbegeistert gewesen und habe sich im Zweiten Weltkrieg freiwillig zum Dienst auf einem U-Boot gemeldet. Darlton habe hingegen aufgrund eigener Kriegserfahrungen diesen gehasst. Beweisen könne er es nicht, sagt Hartmut Kasper, aber er sei sicher: "Wäre Rhodan nur militaristisch gewesen oder nur so pazifistisch, wie Clark Darlton dann geschrieben hat, wäre die Serie nicht so erfolgreich geworden."
3134 Hefte, 5000 Geschichten
Am 10. September erscheint nun das 3134. Heft. Insgesamt sei es sogar der 5000. Roman im gesamten Rhodan-Universum, sagt Hartmut Kasper. "Unternehmen Sternenstaub" – der allererste Teil hieß "Unternehmen Stardust" – sei ein besonderes Heft, ein verspielter Roman.
Der beste Freund von Perry Rhodan erhalte darin das unmoralische Angebot, sein Leben als "Terraner" aufzugeben und mit einem Fahrzeug der "Chaotarchen", der Anarchisten im Rhodan-Kosmos, auf große Reise zu gehen. Man darf gespannt sein, ob er das Angebot annimmt.
(abr)