"Warum immer dieses Mittelmaß?"
Unsere Filmkritikerin Anke Leweke zeigt sich wenig begeistert von den Nominierungen zum 65. Deutschen Filmpreis. Die Beiträge "revolutionieren wirklich nicht das Kino", kritisiert sie. Nur der Berlin-Krimi "Victoria" hat sie überzeugt.
Am Donnerstag haben die Mitglieder der Deutschen Filmakademie die addon bekanntgegeben. Je sieben Nominierungen entfielen auf das Geschichtsdrama "Elser" und den Berlin-Krimi "Victoria". Als bester Spielfilm nominiert sind außerdem unter anderem der Hacker-Thriller "Who am I" und die Unternehmensberater-Satire "Zeit der Kannibalen".
Unsere Filmkritikerin Anke Leweke zeigt sich insgesamt wenig beeindruckt von der Auswahl der Jury. Die nominierten Filme "revolutionieren wirklich nicht das Kino", kritisiert sie. "Der einzige Film, wo ich richtig sage: wow, schön, dass der dabei ist, ist 'Victoria' von Sebastian Schipper." Der Film spielt während einer Nacht in Berlin und ist in einer einzigen Einstellung gedreht.
"Das ist einfach ein Film, der erzählt so viel aus Deutschland, aus Berlin. Die jungen Menschen, die hier jedes Wochenende herkommen, was denen passiert, und dann gibt es noch eine spannende Krimi-Handlung. Also, da habe ich mich dann wenigstens einmal gefreut."
Wieder keine Nominierung für Til Schweiger
Leweke kritisiert ferner, dass Til Schweigers "Honig im Kopf" in keiner Kategorie nominiert worden sei. "Es ist ein Kulturpreis, und ein Kulturpreis muss eben auch gewürdigt werden, wenn man Erfolge hat, kommerzielle Erfolge. Und dazu gehört eben Til Schweiger."
Auch dass ein "frischer, neuer Film" wie Dominik Grafs "Die geliebten Schwestern" nur in einer Kategorie nominiert sei, missfällt unserer Kritikerin. Warum werde so etwas nicht gewürdigt, fragt sie: "Warum immer nur dieses ewige Mittelmaß?"