Der Mann, der mehr als Horror kann
Der Großmeister des Horror-Romans feiert heute seinen 70. Geburtstag. Doch Stephen King ist viel mehr als nur ein Bestsellerschreiber mit Hang zum Gruseln, meint die Autorin Irene Binal. Sie hat sich in den Mann verliebt - rein literarisch natürlich.
Stephen King feiert 70. Geburtstag - bescheiden zu Hause im US-Bundesstaat Maine mit seiner Familie, wie vorab bekannt wurde. Dutzende Bestseller-Romane hat er geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen übertragen wurden. Mehr als 400 Millionen seiner Bücher wurden verkauft. Eine Bilanz, die seinesgleichen sucht.
Mit dem National Book Award ausgezeichnet
Neben diesen überragenden Erfolgen dürfte zu Kings Wohlbefinden am Ehrentag beitragen, dass er zunehmend als ernsthafter Literat betrachtet wird. Auch mit dem "National Book Award" wurde er schon ausgezeichnet, was allerdings umstritten war. Die Autorin Irene Binal aber hat keine Zweifel: Stephen King ist einer der ganz Großen.
Ihr erster Kontakt zum Meister des Horrors: der Friedhof der Kuscheltiere. Sie habe das gleichnamige Buch in einer Nacht durchgelesen, erzählte sie im Deutschlandfunk Kultur. Danach war es um sie geschehen. Es begann eine "literarische Liebesbeziehung".
King streitet mit Trump auf Twitter
Für Binal ist King inzwischen einer der großen amerikanischen Autoren, der sich mit US-Präsident Trump auf Twitter streitet. Sie attestiert King eine "große Erzählbegabung" und hat fast alles von ihm gelesen. King könne in Figuren eindringen und einen ganzen Gedankengang in einem Satz schildern, schwärmt sie. Außerdem fasziniert sie, dass King Genre-Grenzen wenig beachtet.
Natürlich habe King auch schwächere Romane verfasst, sagte Binal. Mit seiner Fantasy-Saga rund um den dunklen Turm kann sie nicht viel anfangen. In den 90er Jahren hatte sie dann das Gefühl, King baue ab. Bis er dann doch wieder echte Knaller vorlegte. Binals Empfehlungen: "Das Spiel", "Die Arena" und "Duddits". (ahe)