80 Jahre deutsche Geschichte
Auf dem Filmfestival in Venedig feiert "Heimat-Fragmente - Die Frauen" von Edgar Reitz seine Weltpremiere. Der Film handelt von der Suche der Protagonistin Lulu nach etwas, das sie die "alte Zukunft aus Kindertagen" nennt. Reitz setzt damit sein Heimat-Epos fort, das er vor über 20 Jahren begann.
"Das ist die Familie Simon aus Schabbach im Hunsrück. … Da gucken sie noch ganz freundlich in die Kamera, 1919, weil sie noch gar nicht wisse, was hinter her so alles passiere soll."
So beginnt die erste "Heimat"-Staffel, die 1984 ihre Fernsehpremiere hat und sofort zu einem Straßenfeger wird. Edgar Reitz schildert darin die Chronik des fiktiven Dorfes Schabbach im Hunsrück zwischen 1919 und 1982. Im Mittelpunkt stehen drei Bauernsöhne, die zu unterschiedlichen Repräsentanten deutscher Verhältnisse werden. In elf Teilen erzählt der Film viele kleine private Geschehnisse und verbindet sie mit historischen Ereignissen geschickt zu einem großen Bild deutscher Geschichte. Das ganze schauspielerisch und ästhetisch auf höchstem Niveau. Ein Werk, das dem Begriff "Heimat-Film" eine völlig neue Bedeutung gibt. Kein Wunder also, dass Edgar Reitz Ende der 80er Jahre sein Epos mit "Die Zweite Heimat" vorsetzt. Darin macht er einen Sprung zurück in die 60er Jahre und erzählt zum Teil auch seine eigene Geschichte. Denn sein alter ego Herman Simon verlässt den Hunsrück um in München, seiner Wahlheimat, Komponist zu werden.
"Können Sie mir auch die Töne nennen. Ich schlage Ihnen die Akkorde noch einmal an. Der Unterste ist ein S, G, B, und oben ist D, F, A.
Alle Achtung! Hören Sie absolut?
Ne, relativ.
Sind Sie da sicher.
Ja, relativ sicher."
Doch an den Erfolg der ersten Reihe kann "Die Zweite Heimat" nicht anknüpfen. Denn inzwischen hat das Privatfernsehen die TV-Landschaft und auch die Sehgewohnheiten stark verändert. Dennoch arbeitet Edgar Reitz unbeirrt an seinem Heimat-Epos weiter. Trotz erschwerter Finanzierung und zurückhaltendem Interesse in den TV-Anstalten gelingt es ihm schließlich, "Heimat 3" zu drehen. Darin begegnet Herman Simon am Abend des Mauerfalls in Berlin seiner alten Liebe Clarissa. Mit ihr kehrt er zurück in seine alte Heimat, und eine neue Epoche beginnt: für die beiden Liebenden und für das ganze Land.
"Könntet ihr euch vorstellen, für mich zu arbeiten? Ich kann 10 Mark die Stunde zahlen.
West? Für jeden von uns?
Für jeden! Es geht um ein Fachwerkhaus. …
Ne, du! Ich muss erst mal meine Frau fragen.
Udo, Alter! Mensch, ich bitte dich! Für zehn Mark West die Stunde, da musst du doch nicht erst die Mutti fragen."
Die Staffel "Heimat 3" erlebt 2004 ihre Uraufführung. Und Edgar Reitz fängt darin die Aufbruchbruchstimmung und die Ernüchterung nach der Wiedervereinigung ein und beschreibt wie in Schabbach der Gemeinsinn dem individuellen Profitstreben weicht.
So beginnt die erste "Heimat"-Staffel, die 1984 ihre Fernsehpremiere hat und sofort zu einem Straßenfeger wird. Edgar Reitz schildert darin die Chronik des fiktiven Dorfes Schabbach im Hunsrück zwischen 1919 und 1982. Im Mittelpunkt stehen drei Bauernsöhne, die zu unterschiedlichen Repräsentanten deutscher Verhältnisse werden. In elf Teilen erzählt der Film viele kleine private Geschehnisse und verbindet sie mit historischen Ereignissen geschickt zu einem großen Bild deutscher Geschichte. Das ganze schauspielerisch und ästhetisch auf höchstem Niveau. Ein Werk, das dem Begriff "Heimat-Film" eine völlig neue Bedeutung gibt. Kein Wunder also, dass Edgar Reitz Ende der 80er Jahre sein Epos mit "Die Zweite Heimat" vorsetzt. Darin macht er einen Sprung zurück in die 60er Jahre und erzählt zum Teil auch seine eigene Geschichte. Denn sein alter ego Herman Simon verlässt den Hunsrück um in München, seiner Wahlheimat, Komponist zu werden.
"Können Sie mir auch die Töne nennen. Ich schlage Ihnen die Akkorde noch einmal an. Der Unterste ist ein S, G, B, und oben ist D, F, A.
Alle Achtung! Hören Sie absolut?
Ne, relativ.
Sind Sie da sicher.
Ja, relativ sicher."
Doch an den Erfolg der ersten Reihe kann "Die Zweite Heimat" nicht anknüpfen. Denn inzwischen hat das Privatfernsehen die TV-Landschaft und auch die Sehgewohnheiten stark verändert. Dennoch arbeitet Edgar Reitz unbeirrt an seinem Heimat-Epos weiter. Trotz erschwerter Finanzierung und zurückhaltendem Interesse in den TV-Anstalten gelingt es ihm schließlich, "Heimat 3" zu drehen. Darin begegnet Herman Simon am Abend des Mauerfalls in Berlin seiner alten Liebe Clarissa. Mit ihr kehrt er zurück in seine alte Heimat, und eine neue Epoche beginnt: für die beiden Liebenden und für das ganze Land.
"Könntet ihr euch vorstellen, für mich zu arbeiten? Ich kann 10 Mark die Stunde zahlen.
West? Für jeden von uns?
Für jeden! Es geht um ein Fachwerkhaus. …
Ne, du! Ich muss erst mal meine Frau fragen.
Udo, Alter! Mensch, ich bitte dich! Für zehn Mark West die Stunde, da musst du doch nicht erst die Mutti fragen."
Die Staffel "Heimat 3" erlebt 2004 ihre Uraufführung. Und Edgar Reitz fängt darin die Aufbruchbruchstimmung und die Ernüchterung nach der Wiedervereinigung ein und beschreibt wie in Schabbach der Gemeinsinn dem individuellen Profitstreben weicht.