"A Sideman’s Journey" von Voormann & Friends

Der Hamburger Klaus Voormann hat über Jahrzehnte nicht nur als Bassist Musikgeschichte geschrieben, sondern war auch als Grafikdesigner sehr erfolgreich. Das bekannteste Beispiel des 71-Jährigen ist das grammyprämierte Coverdesign der Beatles LP "Revolver".
Auf seinem ersten Albumprojekt "A Sideman’s Journey" hat Voormann in mehreren Studiosessions Musikstandards wie "Short People", "My sweet Lord" und "Mighty Quinn" eingespielt. Als Gastmusiker für das Album, dessen Teilerlös einem Charityprojekt zugute kommt, konnte er Paul McCartney, Ringo Starr, Dr. John und Yusuf gewinnen.

CD der Woche im Radiofeuilleton:
Montag, 20. Juli 2009 um 9.20 Uhr
Mittwoch, 22. Juli 2009 um 14.20 Uhr
Freitag, 24. Juli 2009 um 11.40 Uhr
Samstag, 25. Juli 2009 um 11.20 Uhr

CD der Woche in der Ortszeit:
Montag, 20. Juli 2009 um 6.10 Uhr
Mittwoch, 22. Juli 2009 um 7.40 Uhr
Freitag, 24. Juli 2009 um 6.10 Uhr

Was genau ist ein Bassist? Irgendetwas zwischen Schlagzeuger und Musiker! - Ein Witz, aber einer, der ganz gut zeigt, welchen Stellenwert der Bass normalerweise in der Bandhierarchie einnimmt. Für Klaus Voormann aber gelten andere Gesetze: Er spielt seit Jahrzehnten mit den ganz Großen zusammen und wird von ihnen ernst genommen. Bei seinem ersten Solo-Album möchte man es ihm zuerst übelnehmen, dass er fast nur bekanntere Songs der Rock- und Popgeschichte eingespielt hat. Aber das Gefühl legt sich ziemlich schnell, denn er und seine Freunde gehen so entspannt zu Werke, als würden sie vor kleiner Runde ihre Lieblingssongs spielen, technisch perfekt, mit viel Spaß, so, wie man die Gassenhauer bisher noch nicht gehört hat. Und im Ernst: einem "Blue Suede Shoes" oder "My Sweet Lord" noch Neues abzugewinnen, dazu braucht es sehr viel mehr als technisches Können! Gefühl für Musik zum Beispiel. Davon hat Voormann jede Menge.
(Martin Böttcher)

Schön, wenn man sich auf seine alten Freunde verlassen kann. Mit Paul und Ringo wird sogar ein Schuh draus. Doch kann man diese musikalische Autobiographie auch losgelöst von Voormann’s Lebensgeschichte hören? Antwort: Ja, man kann - weil hier keine bloße Routine runtergespielt wird und sich außerdem reizvolle Musiker-Konstellationen ergeben. Aber seien wir ehrlich: Noch besser – und dann sogar richtig gut – wird’s mit dem entsprechenden Background. Beatles- und Manfred Mann-Fans sind hier klar im Vorteil.
(Matthias Wegner)

Klaus Voormann, einer der meist beschäftigten Studiobassisten der 70er Jahre, hat sich im hohen Alter mit einem gelungenen Soloalbum noch einmal ins Bewusstsein der Rockgeschichte gerückt. Ein musikalisch höchst abwechslungsreiches Album zwischen New Orleans-Soul, Fifties-Rock‘n Roll und Beatles-Pop, auf dem der verdienstvolle Künstler von vielen bekannten Stars und Musikerfreunden begleitet wird. "A Sideman's Journey" - für mich schon jetzt ein Klassiker.
(Uwe Wohlmacher)