Was das Filmjahr 2016 bringt
Eines steht schon jetzt fest. Einen Hype wie bei "Star Wars" wird es dieses Jahr, ach was dieses Jahrzehnt, wenn nicht sogar dieses Jahrhundert nicht mehr geben. Dabei steht mit "Star Trek Beyond" schon wieder ein Film in den Startlöchern, der die Nerds zum hyperventilieren bringen könnte.
Ausschnitt "Star Trek Beyond": "Hier beginnt es Captain. Hier schlagen die unendlichen Weiten zurück. Verdammt. Was ist das. Ich weiß warum ihr hier seid. Wieso wir alle hier sind."
Wir wissen das noch nicht, müssen uns noch gedulden bis zum 21. Juli. Was wir aber wissen, ist das Justin Lin Regie geführt hat und dass aus dem Film eine Art "Fast and Furious Outer Space" werden könnte. Denn der Taiwanese hat auch vier Filme der "Schnelle-Auto-Reihe" gemacht. Bevor Sie sich fragen: Nein, einen neuen "Fast and Furious" wird es 2016 nicht geben, dafür aber viele Fortsetzungen und Neuauflagen von Comicverfilmungen. "Batman vs. Superman – Dawn of Justice" mit Ben Affleck und Henry Cavill
Ausschnitt "Batman vs Superman": "Bürgerrechte werden in ihrer Stadt mit Füßen getreten. Die Menschen leben in Angst. Er glaubt, er steht über dem Gesetz. Dass der Daily Planet die kritisiert, die meinen über dem Gesetz zu stehen, ist ein wenig heuchlerisch. Finden sie nicht? Jedes Mal wenn ihr Held ein Kätzchen vom Baum holt, vergöttern sie ihn in einem Leitartikel."
"The First Avenger – Civil War mit Captain America", "Iron Man", "Antman" und sogar "Spiderman".
Ausschnitt "The First Avenger": "Captain, du bist zu defensiv. Naja, es war ein harter Tag. Akzeptieren wir keine Grenzen, sind wir nicht besser als die bösen. Da bin ich anderer Meinung. Manchmal würde ich dir gerne deine perfekten Zähne ausschlagen."
Ryan Reynolds mutiert zu "Deadpool".
Ausschnitt "Deadpool": "Wir können aus Ihnen einen Superhelden machen. Sie müssen das für mich tun. Damit ich es für jemand anderen tun kann. Bitte, ich will nicht, dass der Superheldenanzug grün ist. Oder animiert."
Und auch das könnte Ihnen bekannt vorkommen.
Ausschnitt "Independence Day": "Heute werden sie einmal mehr für unsere Freiheit kämpfen. Nicht etwa für Tyrannei oder Unterdrückung. Sondern gegen unsere Vernichtung. Und sollten wir diesen Tag überstehen, wird der 4. Juli nicht mehr länger nur ein amerikanischer Feiertag sein."
Aus "Ghostbustern" werden "GhostbusterInnen"
Roland Emmerich bringt 20 Jahre nach "Independence Day" "Independence Day 2" raus. Größer, teurer, gigantischer natürlich. Nur ein Reboot, eine Neuauflage wagt wirklich Neues. Paul Feig macht aus den "Ghostbustern" "GhostbusterInnen" mit Melissa McCarthy, Kristen Wiig in den Hauptrollen.
Ausschnitt "Ghostbuster 3": "Who do you gonna call? Ghostbusters."
Aber nicht immer wird es 2016 im Kino heißen :Höher, schneller, weiter. Gleich zwei Filme stellen die Arbeit von Journalisten in den Fokus. Cate Blanchett sucht in "Truth" nach dem Moment der Wahrheit. Das Drama mit Blanchett und Robert Redford basiert auf der Kontroverse um George W. Bushs Militärakte und einer Sendung bei "60 Minutes", die für die CBS-News Produzentin Mary Mapes zum Karrierekiller wurde. Recherchiert und ermittelt wird auch in Tom McCarthys Spotlight, vielleicht sogar der Journalistenfilm nach "Die Unbestechlichen".
Ausschnitt "Spotlight": "Dieser Bostoner Priester hat 30 Jahre lang Jungen in sechs Gemeinden missbraucht. Die Kirche hat es rausgefunden und nichts unternommen. Wir haben keine längerfristigen Recherchen in diesem Fall angestellt? Nein, haben wir nicht. Und sie hätten ein Team für so was? Spotlight."
Das "Spotlight"-Team des Boston Globe deckt Anfang der 2000er einen Missbrauchsskandal der katholischen Kirche auf. Das ist klug erzählt, spannend und erschütternd von der ersten bis zur letzten Minute. Ein wenig selbstreflexiv wird es in Hollywood mit "Trumbo" und "Heil Cesar". In "Trumbo" spielt Bryan Cranston den gleichnamigen Drehbuchautoren, der Anfang der 50er-Jahre auf der Blacklist stand und Berufsverbot bekam. Im Berlinale-Eröffnungsfilm lassen die Coen-Brüder George Clooney entführen.
Ausschnitt "Hail Cesar": "Das wurde unter meiner Tür durchgeschoben. Wir haben euren Filmstar. Beschafft 100.000 Dollar und wartet auf Anweisungen. Wer wir sind. Die Zukunft."
George Clooney spielt in diesem Film voller Hochkaräter den größten Star des Capitol Pictures Studio, der entführt wird und dessen Lösegeldbesorgung unterhalb des Radars der Klatschpresse stattfinden muss. Weniger klamaukig geht es in "Anomalisa" zu. Und das obwohl der Film von Charlie Kaufman ein Animationsfilm ist – und die dank Pixar und Co. ja oft auch das Label Familienunterhaltung haben. Aber "Anomalisa" ist ausnahmsweise wirklich nichts für Kinder. Es ist ein Puppen-Stop-Motion-Drama über einen Ratgeberbuchautor, der auf einer Vortragsreise in einem seelenlosen Hotel absteigt und sich Gedanken über das Leben macht.
Ausschnitt "Anomalisa": "Jeder Mensch dem sie begegnen, hatte eine Kindheit. Jeder hat einen Körper und jedem Körper tut etwas weh. Jeder Mensch hat etwas Besonderes. Achten Sie auf das Besondere."
"Anomalisa" ist vielleicht der menschlichste Film des Jahres 2016. Und das, obwohl kein einziger Mensch mitspielt!