Abbild der ganzen Tonwelt
"Der Herausgeber erblickt in dieser riesigen Tonschöpfung gewissermaßen den Mikrokosmos des Beethovenschen Genius überhaupt, ja sogar ein Abbild der ganzen Tonwelt im Auszuge. Alle Evolutionen des musikalischen Denkens und der Klangfantasie - vom erhabensten Tiefsinn bis zum verwegensten Humor - in unvergleichbar reichster Mannigfaltigkeit, gelangen in diesem Werk zur beredtesten Erscheinung", so der Dirigent und Klaviervirtuose Hans von Bülow, der als Erster 1856 die "Diabelli-Variationen" im Konzert gespielt hat – da war er gerade 26 Jahre alt.
Der Pianist András Schiff hat sich viel Zeit genommen, bis er dieses Werk eingespielt hat, dann aber gleich zweimal auf zwei verschiedenen Klavieren: einem Hammerflügel von Franz Brodman aus der Zeit Ludwig van Beethovens und einem Bechstein von 1921.
Über die Unterschiede der Instrumente, aber auch über die Interpretationen von Kollegen wie Arthur Schnabel, Wilhelm Backhaus, Friedrich Gulda, Alfred Brendel und Maurizio Pollini spricht András Schiff, der es mit ermöglicht hat, dass das Bonner Beethovenhaus das Originalmanuskript der "Diabelli-Variationen", die für ihn eine Hommage an Johann Sebastian Bach sind, erwerben konnte.