Ein Weltbürger wird 80
Er ist ein wahrer Kosmopolit. Abdullah Ibrahim lebt in Kapstadt, New York, Deutschland und Japan. Der Jazzer hat in Klöstern gespielt und chinesische Heilkunde studiert. Ibrahim war sein Leben lang auf der "Suche nach der Essenz".
Seit mehr als einem halben Jahrhundert zählt Abdullah Ibrahim zu den wichtigsten Jazzmusikern Südafrikas. Wegen der Apartheid verließ er seine Heimat für viele Jahre und zog erst durch Europa und dann in die USA, wo er schnell den internationalen Durchbruch schaffte. Seitdem hat Abdullah Ibrahim stets auf höchstem Niveau musiziert. Bis heute spielt Ibrahim auf großen Festivals und in großen Konzerthallen. Heute wird er 80 Jahre alt.
Geprägt von afrikanischer Musik
Musikalisch geprägt wurde Ibrahim von der reichen Musik-Kultur Afrikas und vom amerikanischen Jazz. Die Begegnung mit John Coltrane hat Abdullah Ibrahim vor allem in spiritueller Hinsicht die Augen geöffnet. Ganz früher wollte Ibrahim Arzt werden, aber auch als Musiker kann er Menschen heilen. Zumindest ist das seine feste Überzeugung. Und Ibrahim ist den Pfad weitergegangen. Hat in Japan studiert und mit Mönchen im Kloster gespielt. In China alternative Heilmethoden gelernt - und einen Umgang mit der Zeit verinnerlicht, der unüberhörbar in sein Klavier-Spiel mit einfließt. Er bedauert es sehr, dass der Begriff "Zeit" in den meisten Kulturen automatisch mit einer Uhr in Verbindung gebracht werde.
Wenn der Begriff vom "Weltbürger" einmal passt – dann im Fall von Abdullah Ibrahim. Er lebt heute zwischen Kapstadt und New York, Deutschland und Japan. In seinem Heimatland fördert er junge Musiker und hat Schulen mit aufgebaut. Eines seiner ehrgeizigsten Ziele sei es, die Lücken zwischen den Generationen zu schließen. Erworbenes Wissen weiterzugeben.