Abgang von Winfrid Halder

Interne Querelen bei der Vertriebenenstiftung

Der Historiker Winfrid Halder
Der Historiker Winfrid Halder wurde erst vor wenigen Monaten zum neuen Direktor berufen. © dpa / picture alliance / Gerhart-Hauptmann-Haus
Martin Sander im Gespräch mit Elena Gorgis |
Erst hieß es, der Historiker Winfrid Halder verlasse die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung freiwillig. Doch ganz so freiwillig war der Abgang wohl doch nicht. Der Journalist Martin Sander erklärt die Hintergründe.
Die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung kommt nicht zur Ruhe. Eigentlich soll sie eine Dauerausstellung über die Vertreibung von 60 bis 80 Millionen Menschen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erarbeiten - doch seit ihrer Gründung im Jahr 2008 gibt es Streit um die Ausrichtung.
Angeblich waren es persönliche Gründe
Im Juni war die Entscheidung gefallen, dass Winfrid Halder neuer Stiftungsdirektor wird. Er sollte der Nachfolger von Manfred Kittel werden, der im vergangenen Jahr nach einem Streit gehen musste. Jetzt wird Halder seinen Posten aber doch nicht antreten - aus persönlichen Gründen, wie es zuerst hieß. Doch nun mehren sich die Hinweise, dass sein Rückzug nicht ganz so freiwillig geschah. Von Anfang wurde war er kritisiert worden, unter anderem für seine Nähe zur CDU. Deshalb waren auch mehrere Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates der Stiftung zurückgetreten.
Modell des geplanten Dokumentationszentrums der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin
Das Modell des geplanten Dokumentationszentrums der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin© dpa / picture alliance / Rainer Jensen
Der Journalist Martin Sander kennt die Entwicklungen bei der Stiftung. In der Sendung "Fazit" spricht er darüber, ob Halders Abberufung so etwas wie ein Rausschmiss war, warum er gehen muss und inwieweit die Arbeit der Stiftung unter der Personalrochade leidet.
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