Selbstmord oder Fehlfunktion?
Einer der Piloten des abgestürzten Flugzeugs soll aus dem Cockpit ausgesperrt gewesen sein. Bald werde man wohl auch hier über eine "Two-Persons-Rule" diskutieren, wonach sich immer zwei Personen im Cockpit befinden müssen, meint Laura Frommberg vom "Aerotelegraph".
Seit den Anschlägen von Nine-Eleven sind Cockpit-Türen so gesichert, dass Unbefugte nicht mehr von außen eindringen können. "Die übliche Stellung ist 'norm', das heißt, die Cockpit-Tür ist zu und von außen kann eigentlich niemand eindringen", sagt Laura Frommberg, Chefredakteurin des Online-Magazins "Aerotelegraph". Allerdings könne man bei dieser Schalterstellung im Notfall die Tür durch Eingabe eines Sicherheitscodes von außen öffnen.
Bald "Two-Persons-Rule" im Flugzeug?
Warum der zweite Pilot dennoch nicht mehr ins Cockpit gelangen konnte, wisse im Moment niemand. Alles sei irgendwie möglich, sagt Frommberg. "Es ist auch möglich, dass es eine Fehlfunktion gab." Das sei einmal bei Air India passiert, als der Pilot nach einer Notlandung habe befreit werden müssen. Der bekannteste Fall habe sich bei der mosambikanischen Airline LAM zugetragen. "Da hat ein Pilot Selbstmord begangen und hat seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt."
Sie rechne damit, dass es jetzt bald Diskussionen über eine "Two-Persons-Rule" geben werde, wie sie in den USA praktiziert wird. "Wenn ein Pilot auf die Toilette geht, kommt ein Flugbegleiter und stellt seinen Wagen quer vor das Cockpit, als Barriere, und ist dann auch im Cockpit." Auf Flügen innerhalb Europas werde das bisher mehrheitlich jedoch nicht gemacht.