Ablehnung gesetzlicher Eingriffe für Hedgefonds

Der Vorsitzende des Börsenrates der Frankfurter Wertpapierbörse, Lutz Raettig, hat gesetzliche Regelungen für Hedgefonds abgelehnt. Gesetzliche Eingriffe würden den Markt behindern. Mehr Transparenzregeln seien aber vorstellbar.
Der Vorsitzende des Börsenrates der Frankfurter Wertpapierbörse, Lutz Raettig, hat gesetzliche Regelungen für Hedgefonds abgelehnt. Gesetzliche Eingriffe würden den Markt behindern. Es sei aber sinnvoll, sich über mehr Transparenzregeln für diese Fonds Gedanken zu machen, sagte Raettig, auch Vorstandsvorsitzender der Morgan Stanley Bank AG, im Deutschlandradio Kultur. Diese Regeln könnten ähnlich ausfallen wie sie für Investmentfonds bestünden.

Hedgefonds seien ein wichtiger Bestandteil der internationalen Märkte, weil sie die nötige Liquidität bereitstellten. "Liquidität ist für uns wie die Atemluft. Der Markt kann ohne ausreichend tiefe Liquidität nicht funktionieren." Im Aufsichtsrat der Deutschen Börse würden mit Sicherheit auch Vertreter dieser Fonds "das eine oder andere an Besetzung" erreichen. Er rechne mit "relativ zügigen" Personalentscheidungen über die neue Führungsspitze nach der Hauptversammlung am 25. Mai.

Raettig bezeichnete Fusionspläne mit der europäischen Börse Euronext als "furchtbar weit hergeholt" und "wilde Spekulation". Auch Diskussionen über die Zerschlagung der Deutschen Börse seien "unreflektierte Spekulationen".

"Es gibt überhaupt keinen Anlass, das Geschäftsmodell zu ändern", sagte Raettig. Er könne sich allerdings Arrondierungsinvestitionen vorstellen im Bereich der Terminbörse, der Handelsplattform und insbesondere des Systemhauses. "Das ist aber nichts Besonderes", sagte Raettig. Der Trend zur Konsolidierung der Deutschen Börse gehe weiter. Die Quartalszahlen bewiesen, dass die Deutsche Börse ein sehr gutes und erfolgreiches Modell sei.