Abrechnung vor laufender Kamera

Von Gesa Ufer |
Die junge Architektin Valerie führt ein Jetset-Leben zwischen Los Angeles und Berlin - bis ihr Freund ins Koma fällt. Ein Videotagebuch, das sie ursprünglich als Liebesbotschaft geplant hat, gerät mehr und mehr zu einer Abrechnung - mit der Liebe und dem Leben.
Franka Potente spielt die Valerie, eine junge, selbstbewusste Frau, die ihren Job als Architektin liebt und ständig zwischen der Arbeit in Los Angeles und ihrer luxuriösen Dachgeschosswohnung in Berlin pendelt.

Hier lebt sie mit ihrem Freund zusammen, bis der schwer erkrankt und ins Koma fällt. Nach Monaten am Krankenbett entschließt sich Valerie, ihre Zelte in L.A. gänzlich abzubrechen, um immer in der Nähe des Geliebten zu sein. Nur ein letztes Mal will sie in die USA fliegen, um dort ihren Ausstand zu regeln. Damit ihr Freund sie nicht vermisst, will Valerie ihm täglich eine Videobotschaft ins Krankenhaus schicken.

Mit dem Auspacken der Videokamera am Vortag ihrer Abreise beginnt der 87 Minuten lange filmische Monolog. Immer weiter öffnet sich Valerie gegenüber der Kamera, spielt, tänzelt, wird mutiger und ehrlicher. Das Videotagebuch, das ursprünglich als Liebesbotschaft geplant war, gerät mehr und mehr zu einer Abrechnung mit der Liebe und dem Leben.

Roger Willemsen schrieb das Drehbuch zu "Valerie" und machte daraus sein Romandebüt "Kleine Lichter". Entsprechend dicht und poetisch zieht sich die Sprache durch dieses filmische Kammerspiel. Regie führte, anders als bei den ersten beiden Teilen der Monologfilm-Trilogie, der in Tadschikistan geborene und in Deutschland aufgewachsene Josef Rusnak. Federführender Produzent war der umtriebige Fernseh-Moderator, Dozent und Produzent Hubertus Meyer-Burckhardt.

Interview mit Hubertus Meyer-Burckhardt