Abschied als Schauspielerin und Mutter
Am 4. Mai feierte sie, schwer krank - wie erst jetzt bekannt wurde - ihren 65. Geburtstag. In der Nacht zum Donnerstag verstarb Monica Bleibtreu. Sie war zunächst eine gefeierte Theaterschauspielerin. Einem großen Publikum wurde sie durch ihre Arbeiten in Film und Fernsehen bekannt.
"Das war ein eigentümlicher Traum. So was hab ich noch nicht erlebt. Ich hab doch wirklich, also ... meinen eigenen Grabstein gesehen. Darauf standen zwei Worte so untereinander: Vergebens und nicht vergeben, seltsam."
Resolute, aufrechte Frauen wie hier die Katia Mann in Heinrich Breloers TV Saga "Die Manns", konnte Monica Bleibtreu sehr überzeugend verkörpern. Dabei gelang es ihr, trotz ihres markanten Gesichts, der eindringlichen, festen Stimme auch historisch verbürgte Figuren zu verkörpern und dabei die Schauspielerin Monica Bleibtreu vergessen zu machen. Besonders beeindruckend war sie als Helene Weigel in Jan Schüttes Bert-Brecht-Film "Abschied". Sie war die Weigel ebenso wie Sepp Bierbichler als Brecht authentisch wirkte. "Abschied" war einer ihrer besten Kinofilme. Eine zunächst ähnliche Rolle spielte Monica Bleibtreu auch in "Vier Minuten" von Regisseur Chris Kraus. Dort war sie Traude eine strenge Klavierlehrerin, die im Gefängnis Jenny von Loeben, eine hochbegabte Mörderin entdeckt, die sie unbedingt fördern möchte. Das Verhältnis der beiden Frauen ist konfliktbeladen, doch manchmal entsteht zwischen beiden auch Nähe.
"Wir sollten einmal eine kurze Pause machen."
"Ich will keine Pause."
"Sie brauchen eine. Ist es nicht merkwürdig, wie schwer es uns beiden fällt?"
"Was denn?"
"Freundlich zu sein."
Berührend war, zu welchen Nuancen Monica Bleibtreu in dieser Rolle fähig war. Neben der harten, autoritären Seite spielte sie auch nuancenreich eine verletzte Seele, eine Frau die einst eine andere Frau liebte und während der Nazibarbarei verlor. Neben der jungen Hanna Herzsprung als Jenny von Loeben wurde Monica Bleibtreu vor zwei Jahren für die Rolle der Traude für die Lola als "Beste deutsche Schauspielerin nominiert. Und sie gewann den Preis und das ausgerechnet an ihrem Geburtstag.
""Das ist ja unglaublich. Im Theater gibt es nicht soviel Applaus, aber ist ja auch kleiner. Das ist unglaublich. Dankeschön. ... Das wird jetzt eine Dankesrede der etwas anderen Art, weil ich nämlich heute Geburtstag hab. Das ist ein wahnsinniger Doppler."
Die in Wien geborene Tochter eines Theaterdirektors stand schon als Kind auf der Bühne. Auch die Großmutter und eine Großnichte waren Schauspielerinnen. Monica Bleibtreu studierte am Max Reinhard Seminar in Wien und spielte an so bekannten deutschsprachigen Bühnen wie dem Burgtheater, dem Schauspielhaus Zürich, dem Schillertheater in Berlin und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Ab Mitte der 70er Jahre sah man sie verstärkt im Fernsehen. In den letzten 10 Jahren brillierte Monica Bleibtreu auch oft auf der großen Leinwand Kürzlich spielte sie an der Seite von Heike Makatsch im Hildegard Knef Film "Hilde", der immer noch in den Kinos zu sehen ist. Dort spielte sie die Förderin der Knef Else Bongers die bekannte Chefin des Besetzungsbüros der UFA, die hier ihren Schützling gegen die eigene Mutter verteidigt.
"Ich muss meine Tochter mitnehmen. Sie hat nicht das Zeug zur Schauspielerin."
"Bei allem Respekt aber das entscheiden wir, oder wollen Sie damit andeute, das Minister Goebbels das nicht beurteilen kann."
Monica Bleibtreu erhielt in ihrer langen Karriere viele Auszeichnungen und Preise. So auch 2005 zusammen mit den anderen Hauptdarstellern des Fernsehfilms "Marias letzte Reise" den Sonderpreis des Bayerischen Filmpreis. Dort spielte sie eine krebskranke Frau und wie erst jetzt nach ihrem Tod bekannt wurde, starb Monica Bleibtreu nach langer Krankheit am Krebs. Besonders wichtig war ihr inniges Verhältnis zu ihrem Sohn Moritz Bleibtreu , der seit Jahren selbst ein Star ist. Nur einmal spielten Mutter und Sohn in "Lola Rennt" von Tom Tykwer zusammen. Als sich Monica Bleibtreu vor zwei Jahren in einer emotionalen Rede vor allem bei ihrem Sohn bedankte, konnte der seine Tränen nicht mehr zurück halten. Es war ein sehr bewegender Moment.
""Den Geburtstag vergesse ich nie, aber weil ich Geburtstag hab möchte ich mich bei dem bedanken, den ich geboren hab und der vom Film 1000 Mal mehr versteht als ich, bei Moritz Bleibtreu. Weil es keinen Menschen gibt, der mich mehr verändert hat und es niemanden gibt, von dem ich soviel gelernt hab, vor allem Humor und das hatte ich bitter nötig. Heut merkt man es nicht mehr, aber ich habs gelernt. Darüber hinaus hab ich durch ihn erfahren wie einmalig so ein Mensch ist. Unglaublich. Und ich denke, wenn wir es schaffen, zu unserer Einmaligkeit durchzuringen, dann schaffen wir es auch, einmalige Filme zu machen. Und das wünsch ich uns als Geburtstagswunsch. Sozusagen. Danke."
Resolute, aufrechte Frauen wie hier die Katia Mann in Heinrich Breloers TV Saga "Die Manns", konnte Monica Bleibtreu sehr überzeugend verkörpern. Dabei gelang es ihr, trotz ihres markanten Gesichts, der eindringlichen, festen Stimme auch historisch verbürgte Figuren zu verkörpern und dabei die Schauspielerin Monica Bleibtreu vergessen zu machen. Besonders beeindruckend war sie als Helene Weigel in Jan Schüttes Bert-Brecht-Film "Abschied". Sie war die Weigel ebenso wie Sepp Bierbichler als Brecht authentisch wirkte. "Abschied" war einer ihrer besten Kinofilme. Eine zunächst ähnliche Rolle spielte Monica Bleibtreu auch in "Vier Minuten" von Regisseur Chris Kraus. Dort war sie Traude eine strenge Klavierlehrerin, die im Gefängnis Jenny von Loeben, eine hochbegabte Mörderin entdeckt, die sie unbedingt fördern möchte. Das Verhältnis der beiden Frauen ist konfliktbeladen, doch manchmal entsteht zwischen beiden auch Nähe.
"Wir sollten einmal eine kurze Pause machen."
"Ich will keine Pause."
"Sie brauchen eine. Ist es nicht merkwürdig, wie schwer es uns beiden fällt?"
"Was denn?"
"Freundlich zu sein."
Berührend war, zu welchen Nuancen Monica Bleibtreu in dieser Rolle fähig war. Neben der harten, autoritären Seite spielte sie auch nuancenreich eine verletzte Seele, eine Frau die einst eine andere Frau liebte und während der Nazibarbarei verlor. Neben der jungen Hanna Herzsprung als Jenny von Loeben wurde Monica Bleibtreu vor zwei Jahren für die Rolle der Traude für die Lola als "Beste deutsche Schauspielerin nominiert. Und sie gewann den Preis und das ausgerechnet an ihrem Geburtstag.
""Das ist ja unglaublich. Im Theater gibt es nicht soviel Applaus, aber ist ja auch kleiner. Das ist unglaublich. Dankeschön. ... Das wird jetzt eine Dankesrede der etwas anderen Art, weil ich nämlich heute Geburtstag hab. Das ist ein wahnsinniger Doppler."
Die in Wien geborene Tochter eines Theaterdirektors stand schon als Kind auf der Bühne. Auch die Großmutter und eine Großnichte waren Schauspielerinnen. Monica Bleibtreu studierte am Max Reinhard Seminar in Wien und spielte an so bekannten deutschsprachigen Bühnen wie dem Burgtheater, dem Schauspielhaus Zürich, dem Schillertheater in Berlin und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Ab Mitte der 70er Jahre sah man sie verstärkt im Fernsehen. In den letzten 10 Jahren brillierte Monica Bleibtreu auch oft auf der großen Leinwand Kürzlich spielte sie an der Seite von Heike Makatsch im Hildegard Knef Film "Hilde", der immer noch in den Kinos zu sehen ist. Dort spielte sie die Förderin der Knef Else Bongers die bekannte Chefin des Besetzungsbüros der UFA, die hier ihren Schützling gegen die eigene Mutter verteidigt.
"Ich muss meine Tochter mitnehmen. Sie hat nicht das Zeug zur Schauspielerin."
"Bei allem Respekt aber das entscheiden wir, oder wollen Sie damit andeute, das Minister Goebbels das nicht beurteilen kann."
Monica Bleibtreu erhielt in ihrer langen Karriere viele Auszeichnungen und Preise. So auch 2005 zusammen mit den anderen Hauptdarstellern des Fernsehfilms "Marias letzte Reise" den Sonderpreis des Bayerischen Filmpreis. Dort spielte sie eine krebskranke Frau und wie erst jetzt nach ihrem Tod bekannt wurde, starb Monica Bleibtreu nach langer Krankheit am Krebs. Besonders wichtig war ihr inniges Verhältnis zu ihrem Sohn Moritz Bleibtreu , der seit Jahren selbst ein Star ist. Nur einmal spielten Mutter und Sohn in "Lola Rennt" von Tom Tykwer zusammen. Als sich Monica Bleibtreu vor zwei Jahren in einer emotionalen Rede vor allem bei ihrem Sohn bedankte, konnte der seine Tränen nicht mehr zurück halten. Es war ein sehr bewegender Moment.
""Den Geburtstag vergesse ich nie, aber weil ich Geburtstag hab möchte ich mich bei dem bedanken, den ich geboren hab und der vom Film 1000 Mal mehr versteht als ich, bei Moritz Bleibtreu. Weil es keinen Menschen gibt, der mich mehr verändert hat und es niemanden gibt, von dem ich soviel gelernt hab, vor allem Humor und das hatte ich bitter nötig. Heut merkt man es nicht mehr, aber ich habs gelernt. Darüber hinaus hab ich durch ihn erfahren wie einmalig so ein Mensch ist. Unglaublich. Und ich denke, wenn wir es schaffen, zu unserer Einmaligkeit durchzuringen, dann schaffen wir es auch, einmalige Filme zu machen. Und das wünsch ich uns als Geburtstagswunsch. Sozusagen. Danke."