Selbstbestimmung der Frauen steht auf dem Spiel
In Polen sollen Abtreibungen weitestgehend verboten werden. Aktivistinnen laufen Sturm gegen diese Beschneidung ihrer Entscheidungsfreiheit und haben den "Schwarzen Protest" initiiert. Eine von ihnen ist Anna Krenz: Sie will mit anderen Frauen für ihre Rechte streiken.
Das Abtreibungsgesetz in Polen soll weiter verschärft werden, Abtreibungen werden damit fast unmöglich. Gegen das verschärfte Gesetz machen polnische Frauen mobil − unter dem Motto "Schwarzer Protest". Er umfasst eine Petition, die schon über 200.000 Menschen unterschrieben haben. Und der Protest findet auf der Straße statt, etwa am kommenden Montag zum Tag der Deutschen Einheit − aus Solidarität auch in Berlin. Dann treffen sich polnische Frauen, die schwarz tragen, zum "Schwarzen Montag", um sich solidarisch mit den Frauen in Polen zu zeigen.
Die Regierung bürstet Gegenentwürfe ab
Schwarz stehe für Trauer – das sei eine naheliegende Farbe für die polnischen Frauen, die ihr Selbstbestimmungsrecht in höchster Gefahr sehen, sagt Anna Krenz, eine der Initiatorinnen des Protestes:
"Die polnische Regierung hat unseren Pro Choice-Gesetzesentwurf einfach abgelehnt, deshalb protestieren wir weiter. Und irgendwann mal kam die Idee, einen Streik zu veranstalten – einen Streik der Frauen, die alle schwarz tragen. Sie gehen dann nicht zur Arbeit, sie gehen nicht zur Schule – sie gehen auf die Straße."
Die Feministinnen in Polen seien eigentlich immer präsent gewesen. Dass man für sein Anliegen konsequent auf die Straße gehen müsse, um – buchstäblich – von der Regierung gesehen zu werden, habe sich jedoch erst im letzten Jahr durch die polnische Bürgerbewegung für mehr Demokratie, KOD, bei den Menschen festgesetzt.