Adam Frank: "Leben im All"
© Heyne / Penuin Random House
Außerirdische und wo sie zu finden sind
Adam Frank
Leben im All. Was wir wirklich über außerirdisches Leben wissenHeyne, München 2024288 Seiten
18,00 Euro
Die Suche nach außerirdischem Leben ist längst nicht nur Fantasterei. Adam Frank legt in seinem Buch "Leben im All" wissenschaftlich fundiert dar, wie man Hinweise auf Aliens finden kann - und was ein Kontakt für uns bedeuten könnte.
Die Beschäftigung mit Aliens war bislang vor allem eine Domäne der Science-Fiction-Literatur und des Popcorn-Kinos, oder schlimmstenfalls eine Sache für Verschwörungsspinner. Aber steckt dahinter auch ernsthafte Wissenschaft? Adam Frank forscht im Auftrag der NASA an der Möglichkeit, außerirdische Zivilisationen aufzuspüren, und zeigt, dass sich die Zeiten geändert haben. Sein Buch „Leben im All“ gibt Auskunft darüber, wie Aliens tatsächlich aufgespürt werden könnten.
Der Beschäftigung mit Außerirdischen haftet noch immer etwas Unwissenschaftliches an. Schnell drehen sich die Gedanken um Bilder aus bekannten Filmen der Popkultur, um fantasievolle Geschichten eines Erich von Däniken oder den angeblichen Absturz eines Ufos bei Roswell. Als Wissenschaftler betrachtet Adam Frank das Thema jedoch mit wohltuender Nüchternheit.
Verlässliche Hinweise auf außerirdisches Leben
Sein Buch deckt im Wesentlichen zwei Bereiche ab: Aliens, die uns – vielleicht – hier auf Erden besucht haben. Und Aliens, die – vielleicht – irgendwo dort draußen auf fremden Welten leben.
Über Erstere gibt es viele Geschichten und Mythen, aber insgesamt keine belastbaren Fakten. Über Letztere aber könnten uns neue Teleskope und Beobachtungen in den kommenden Jahrzehnten zum ersten Mal verlässliche Hinweise geben.
Mit einer faszinierenden Klarheit, die trotzdem die Begeisterung für das, was gerade in der Wissenschaft passiert, nicht verhehlt, schildert Adam Frank, was wir über fremdes Leben jenseits unserer Erde wissen, wissen können und vielleicht bald wissen werden.
Fremde Zivilisationen bald von der Erde aus aufspürbar
Die Fortschritte sind dabei unübersehbar. Bis 1992 wusste die Menschheit nicht, ob es überhaupt andere Planeten jenseits unseres Sonnensystems gibt. Seitdem sind tausende fremde Welten entdeckt worden. „Leben im All“ schildert die raffinierten Methoden, mit denen sich feststellen lässt, welche dieser Planeten eine Atmosphäre haben und woraus sie besteht. Außerirdische Bio- oder Technosignaturen fortgeschrittener Zivilisationen könnten bald von der Erde aus aufgespürt werden.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit verfügen wir über die technischen Mittel, Hinweise auf Leben jenseits des Sonnensystems entdecken zu können. Und damit in absehbarer Zeit womöglich die uralte Frage zu beantworten: Sind wir allein im Universum?
Ernst zu nehmende Disziplin der Wissenschaft
Den wilden Geschichten vieler UFO-Anhänger setzt Adam Frank fundierte Spekulationen darüber entgegen, wie außerirdisches Leben aufgebaut sein könnte. Er denkt darüber nach, ob wir mit Aliens kommunizieren könnten und welches Verständnis von Ethik sie wohl hätten.
Sollten wir versuchen, im All auf uns aufmerksam zu machen oder gefährdeten wir uns damit selbst? Und was würde die Entdeckung fremden Lebens für uns bedeuten?
Argumentativ klar und ehrlich, spannend und informativ, dabei kurzweilig und locker geschrieben, ohne nebulöses Geraune, präsentiert Adam Frank die Suche nach außerirdischem Leben als ernst zu nehmende Disziplin der Wissenschaft.