Jaroslav Hašek: Die Ausrottung der Praktikanten der Speditionsfirma Kobkán. Absurde Geschichten.
Übersetzung aus dem Tschechischen, Kommentar und Nachwort von Antonín Brousek
Reclam Verlag, Stuttgart 2015
424 Seiten, 19,95 Euro
Ein Fest des höheren und niederen Unsinns
Um seinen alkoholintensiven Lebensstil zu finanzieren, musste Jaroslav Hašek viel schreiben. Allein zwischen 1901 und 1922 entstanden 1.500 Werke, darunter Geschichten und Feuilletons. Antonín Brousek hat die besten von ihnen ausgewählt und neu übersetzt.
Jaroslav Hašek nahm in seinen besten Zeiten täglich 35 "ärztlich bestätigte" halbe Liter Bier zu sich. Das Fernweh überkam den Schöpfer des Schwejk zuweilen so drängend, dass er aufbrach und monatelang in der Doppelmonarchie, in Deutschland und der Schweiz herumstreifte. Und wenn der Mann dann mal an seinem Arbeitsplatz in einer Prager Bank oder Zeitschriftenredaktion auftauchte, flunkerte er so anhaltend, dass er binnen Kurzem wieder auf der Straße saß und bei der Mutter einzog.
Hašek musste also schreiben, viel schreiben, um zumindest die Biere zu finanzieren. 1.500 Feuilletons, politische Kommentare und Geschichten entstanden zwischen 1901, damals ging Hašek noch zur Schule, und 1922, neben dem Roman "Die Abenteuer des guten Soldaten Schwejk im Weltkrieg".
Hašek musste also schreiben, viel schreiben, um zumindest die Biere zu finanzieren. 1.500 Feuilletons, politische Kommentare und Geschichten entstanden zwischen 1901, damals ging Hašek noch zur Schule, und 1922, neben dem Roman "Die Abenteuer des guten Soldaten Schwejk im Weltkrieg".
Antonín Brouseks Auswahl und Neuübersetzung der besten Geschichten und Feuilletons ist ein Fest des höheren und gern auch niederen Unsinns. In der Titelgeschichte "Die Ausrottung der Praktikanten der Speditionsfirma Kobkán" erhält ein junger, hoffnungsvoller Praktikant nach dem anderen einen freien Nachmittag und ein üppiges Honorar – und wählt dann doch den Freitod, weil ihm das unvergessliche Glückwunschschreiben, das sich der Chef so sehnlichst erbeten hat, partout nicht von der Hand gehen will.
Erst der letzte verbleibende Praktikant wehrt die Wohltaten des Chefs ab: "Ich gehe nicht!"
Adventskalender 2015:
Redakteurinnen und Redakteure von Deutschlandradio Kultur haben auch dieses Jahr wieder einen sehr persönlichen Adventskalender gebastelt. Jeden Tag wird ein Türchen mit Buchgeschenktipps geöffnet: Klassiker und Comics, Sachbücher und Ratgeber, Kinderbücher und Kunstbände oder Hörbücher. Allen ist dabei eins gemein: Sie wurden mit Herzblut ausgesucht und sollen Lust machen aufs Lesen, aufs Hören und aufs Schenken!