Ärzte ohne Grenzen zur Situation in Ost-Ghuta

"Eine kurze Waffenruhe bringt nicht viel"

Zivilisten fliehen nach einem Luftangriff auf die Stadt Saqba in der syrischen Rebellen-Enklave Ost-Ghuta.
Zivilisten fliehen nach einem Luftangriff auf die Stadt Saqba in der syrischen Rebellen-Enklave Ost-Ghuta. © afp / ABDULMONAM EASSA
Volker Westerbarkey im Gespräch mit Liane von Billerbeck |
Die Situation im syrischen Ost-Ghuta ist dramatisch. Narkosemittel werden knapp. "Die Angriffe müssen sofort eingestellt werden", fordert der Vorstandsvorsitzende von Ärzte ohne Grenzen, Volker Westerbarkey. Nur so könne den Schwerverletzten und Kranken in der bombardierten Region geholfen werden.
Trotz einer fünfstündigen Feuerpause hat es im belagerten syrischen Rebellengebiet Ost-Ghuta wieder Angriffe der Regierung gegeben. Eine stundenweise Feuerpause reicht nach UN-Angaben nicht aus, um die notleidende Bevölkerung zu versorgen. Es sei eine Frage von Leben und Tod, sagte ein Sprecher der UN-Nothilfe in Genf.
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Volker Westerbarkey, Vorstandsvorsitzender von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland, © picture alliance/dpa/Kay Nietfeld
Genauso dramatisch sieht auch Volker Westerbarkey, Vorstandsvorsitzender der deutschen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, die Situation in Ost-Ghuta: "Eine kurze Waffenruhe bringt nicht viel. Die Angriffe müssen sofort eingestellt werden." Nur dann sei eine Evakuierung der Menschen möglich. Wer behaupte, die stundenweisen Feuerpausen würden helfen, betreibe "Augenwischerei".
Ärzte ohne Grenzen sei in Kontakt mit Krankenhäusern in der Region. Die Ärzte vor Ort berichteten über zu wenig Narkosemittel und fehlende Medikamente. Das Leid der Menschen sei schwer zu ertragen. Die syrischen Kollegen könnten bei weitem nicht allen verletzten und kranken Menschen helfen.
(mkn)
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