AfD-Bundesparteitag

    Aufstand der Basis

    AfD-Bundesparteichef Bernd Lucke spricht am 22.03.2014 auf dem Europaparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) in Erfurt (Thüringen). Die AfD will auf dem zweitägigen Parteitag unter anderem ihr Programm für die Europawahl am 25. Mai beschließen.
    AfD-Parteichef Bernd Lucke. © picture alliance / dpa / Hendrik Schmidt
    Auf dem AfD-Parteitag in Erfurt geht es hoch her: Viele Delegierte werfen der Parteispitze einen autokratischen Führungsstil vor und verlangen mehr innerparteiliche Demokratie. Parteichef Lucke nimmt Abstand von seinen Plänen.
    Als Grund für den Rückzug des Antrags nannte Lucke den Umstand, dass der überarbeitete Entwurf den rund 100 Delegierten erst am Vortrag zugeschickt worden sei. Er sei selbst "unglücklich" über das Vorgehen. Der Antrag solle zu einem späteren Termin beraten werden.
    Die neue Satzung sollte der AfD-Spitze mehr Mitsprache auf Ebene der Landesverbände einräumen - bis hin zur Auflösung, wenn sie einen Verstoß gegen die Satzung sieht.
    Wie Henry Bernhard aus Erfurt berichtet, ging es auf dem Parteitag "wie bei der AfD gewohnt chaotisch zu". Der Antrag auf eine neue Satzung habe zu einem "Aufstand der Basis" geführt. 80 Prozent der Delegierten hätten dafür gestimmt, dass der Antrag morgen nicht diskutiert wird. Das sei "eine erhebliche Schlappe" für den Parteichef. Während Lucke sprach, kamen von den Delegierten Pfiffe und Buhrufe.
    Im AfD-Programm zur Europawahl sieht Bernhard den politischen Willen zu einem "Europa der Starken". Das bedeute vor allem weniger Zentralismus und weniger Unterstützung für wirtschaftlich schwächere Länder. Auch in der Abschaffung des Euro sind sich die Delegierten einig, berichtet Bernhard.
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