Die Ausstellung Geliebtes Afghanistan ist vom 25. November 2015 bis 24. Januar 2016 im Willy-Brandt-Haus Berlin zu sehen.
Von der Liebe zu einem Land im Krieg
Bilder von Soldaten im Häuserkampf, Fotos von Jungen mit Drachen, ein Mädchen, in Lektüre versunken: die Fotojournalistin Anja Niedringhaus hat Afghanistan aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Am 4. April 2014 fiel sie einem Attentat zum Opfer.
Zum Gedenken an die engagierte Fotografin zeigt das Willy-Brandt-Haus in Berlin die Fotoausstellung "Geliebtes Afghanistan".
Auch die Fotografin Ursula Meissner war oft in Afghanistan und hat dort Anja Niedringhaus immer wieder getroffen. Ein Foto sei sehr bezeichnend für die Arbeit von Niedringhaus, sagt Meissner:
"Das Foto von dem Drachenläufer: Ihr ist es gelungen, dass sie ein springendes Kind in der Luft, das nach dem Drachen greifen will, das hat sie so toll eingefangen, so authentisch, und da sieht man wirklich, dass es nicht nur Staub und Krieg gibt, sondern eben auch, dass da Menschen normal leben."
"Frauen werden in dieser Welt unterschätzt"
Im Interview mit Deutschlandradio Kultur, erzählt Meissner, dass es ihr bei der Arbeit helfe, eine Frau zu sein:
"Frauen werden in dieser Welt unterschätzt. Und ich als Fotografin ganz besonders. Und wenn ich dann auch noch selbstbewusst auftrete und die Männer anschaue und mit ihnen rede, dann sind sie ganz verwirrt, weil sie denken: Das kann doch keine Frau sein. Und damit habe ich schon gewonnen und habe meine Bilder und kann arbeiten."
Meissner erwähnte auch, dass im Jahr 2014 etwa 70 Journalisten getötet wurden, davon drei in Afghanistan - Fotografen seien im Land der gleichen Gefahr ausgesetzt wie die Bevölkerung.