Protest gegen Mord an einer Frau in Kabul
Farkhundas Tod sagt viel über das Leben in Afghanistan. Die junge Frau wurde von einem wilden Mob vor einer Moschee in der Hauptstadt Kabul gefoltert und verbrannt. Tausende demonstrieren gegen die Lynchjustiz.
Das Unfassbare geschah vor einer Woche: Dutzende Männer traten wie von Sinnen auf die junge Frau ein. Polizisten taten nichts. Johlende Augenzeugen filmten das Verbrechen, anstatt zu helfen. Die Täter sind junge und alte Männer, in moderner westlicher Kleidung und in afghanischer Kleidung - es sind Bürger Kabuls, berichtet Sandra Petersmann.
Ein Mullah hatte die Lüge in die Welt gesetzt, dass die 27-jährige Frau Seiten aus dem Koran verbrannt habe. Die Anschuldigung des Mullahs reichte, um den Mob zu entfesseln. Die mit Handys gefilmte Tat wurde ins Netz gestellt.
Der brutale Mord hat viele Menschen aufgewühlt. Die Demonstrationen für einen besseren Staat, in dem Frauen einen sicheren Platz haben, halten an. Viele Frauen tragen eine Maske, die das blutverschmierte Gesicht von Farkhunda zeigt. "Die Täter sollen öffentlich hängen", fordert eine Demonstrantin", "sie sollen verbrennen, wie Farkhunda."