Afghanistans Drogenproblem
Der Anbau von Schlafmohn zählt nach wie vor zu den schlimmsten Problemen Afghanistans. Trotz kostspieliger Vernichtungs- und Förderprogramme der westlichen Einsatztruppen bleibt der Erfolg aus. Vor deren Abzug rechnet niemand mehr mit einem Durchbruch.
Razzia im Tal des Helmand-Flusses. Britische Soldaten unterstützen den Einsatz einer afghanischen Anti-Drogen-Einheit und filmen. Die Truppe gerät unter heftigen Beschuss.
Dann hören die Schüsse auf und der Gegner flüchtet. In einem unterirdischen Versteck findet die Antidrogeneinheit Waffen und ein Dutzend Päckchen Rohopium. Die klebrige Masse wird aus den Samenkapseln des Schlafmohns gewonnen und ist der Basisstoff für Heroin. Viele Afghanen sprechen vom schwarzen Gold, denn im Geschäft mit der illegalen Ware steckt unglaublich viel Geld. Geld, das den afghanischen Staat nach Meinung des Briten Jonny Hall korrupt macht und aushöhlt. Der Entwicklungsexperte gehört zum Wiederaufbauteam in der südafghanischen Provinz Helmand, in der vor allem britische Truppen stationiert sind.
"Der Anbau von Schlafmohn und der Verkauf von Rohopium sorgen für Instabilität und fördern die organisierte Kriminalität. Das Drogengeschäft untergräbt das Vertrauen der Menschen in ihren Staat. Und ohne Vertrauen in einen starken Staat wird es in Helmand keine stabile Entwicklung geben."
Das gilt nicht nur für Helmand, sondern für das ganze Land. Afghanistan ist für 90 Prozent der weltweiten Rohopium-Produktion verantwortlich. Nach Angaben der Vereinten Nationen pflanzen afghanische Bauern heute auf über 150.000 Hektar Schlafmohn an. Dieser Bauer aus der östlichen Provinz Nangahar baut seit ein paar Jahren keinen Schlafmohn mehr an. Doch er denkt wieder um. Er muss sieben Kinder ernähren.
"Ich weiß, dass der Anbau von Schlafmohn eine Sünde ist und gegen den Islam verstößt. Aber haben wir denn eine andere Wahl? Die Regierung hat damals unsere Felder zerstört. Die Regierungsvertreter haben uns gesagt, dass wir dem Land schaden, und sie haben uns Hilfe versprochen. Wenn ich auf meinem kleinen Stück Land Weizen anbaue, verdiene ich bestenfalls 500 Dollar. Mit Schlafmohn wären es mindestens 3000. Die Regierung setzt uns unter Druck, ohne ihre Versprechen zu erfüllen."
Die größten Anbauflächen liegen unverändert im Süden des Landes - in den Provinzen Kandahar und Helmand, die Hochburgen der Taliban sind. Für die radikalen Islamisten ist das Drogengeschäft eine wichtige Quelle, um ihren Kampf zu finanzieren. Dieser Distriktchef aus Helmand macht eine einfache Rechnung auf.
"Das Problem ist, dass der Profit des Mohnanbaus in die Taschen der Schmuggler und Händler fließt, die die Aufständischen unterstützen. Wenn wir den Drogenhandel stoppen würden, dann könnten wir auch den Krieg beenden."
Nach dem Abzug der NATO-Kampftruppen bis Ende 2014 sind bewaffnete Antidrogeneinsätze wohl endgültig eine rein afghanische Angelegenheit. Doch der britische Entwicklungsexperte Jonny Hall warnt vor einem totalen Rückzug der westlichen Hilfe.
"Es bleibt als riesige Aufgabe für uns, die afghanischen Bauern weiter dabei zu unterstützen, andere Produkte anzubauen. Sie müssen ihre Ernte zu den Märkten bringen und dort zu einem guten Preis verkaufen können. Die Bauern müssen sehen, dass es gute Alternativen zum Anbau von Schlafmohn gibt, mit denen sie genug Geld verdienen können, um ihre Familien zu unterstützen."
Dann hören die Schüsse auf und der Gegner flüchtet. In einem unterirdischen Versteck findet die Antidrogeneinheit Waffen und ein Dutzend Päckchen Rohopium. Die klebrige Masse wird aus den Samenkapseln des Schlafmohns gewonnen und ist der Basisstoff für Heroin. Viele Afghanen sprechen vom schwarzen Gold, denn im Geschäft mit der illegalen Ware steckt unglaublich viel Geld. Geld, das den afghanischen Staat nach Meinung des Briten Jonny Hall korrupt macht und aushöhlt. Der Entwicklungsexperte gehört zum Wiederaufbauteam in der südafghanischen Provinz Helmand, in der vor allem britische Truppen stationiert sind.
"Der Anbau von Schlafmohn und der Verkauf von Rohopium sorgen für Instabilität und fördern die organisierte Kriminalität. Das Drogengeschäft untergräbt das Vertrauen der Menschen in ihren Staat. Und ohne Vertrauen in einen starken Staat wird es in Helmand keine stabile Entwicklung geben."
Das gilt nicht nur für Helmand, sondern für das ganze Land. Afghanistan ist für 90 Prozent der weltweiten Rohopium-Produktion verantwortlich. Nach Angaben der Vereinten Nationen pflanzen afghanische Bauern heute auf über 150.000 Hektar Schlafmohn an. Dieser Bauer aus der östlichen Provinz Nangahar baut seit ein paar Jahren keinen Schlafmohn mehr an. Doch er denkt wieder um. Er muss sieben Kinder ernähren.
"Ich weiß, dass der Anbau von Schlafmohn eine Sünde ist und gegen den Islam verstößt. Aber haben wir denn eine andere Wahl? Die Regierung hat damals unsere Felder zerstört. Die Regierungsvertreter haben uns gesagt, dass wir dem Land schaden, und sie haben uns Hilfe versprochen. Wenn ich auf meinem kleinen Stück Land Weizen anbaue, verdiene ich bestenfalls 500 Dollar. Mit Schlafmohn wären es mindestens 3000. Die Regierung setzt uns unter Druck, ohne ihre Versprechen zu erfüllen."
Die größten Anbauflächen liegen unverändert im Süden des Landes - in den Provinzen Kandahar und Helmand, die Hochburgen der Taliban sind. Für die radikalen Islamisten ist das Drogengeschäft eine wichtige Quelle, um ihren Kampf zu finanzieren. Dieser Distriktchef aus Helmand macht eine einfache Rechnung auf.
"Das Problem ist, dass der Profit des Mohnanbaus in die Taschen der Schmuggler und Händler fließt, die die Aufständischen unterstützen. Wenn wir den Drogenhandel stoppen würden, dann könnten wir auch den Krieg beenden."
Nach dem Abzug der NATO-Kampftruppen bis Ende 2014 sind bewaffnete Antidrogeneinsätze wohl endgültig eine rein afghanische Angelegenheit. Doch der britische Entwicklungsexperte Jonny Hall warnt vor einem totalen Rückzug der westlichen Hilfe.
"Es bleibt als riesige Aufgabe für uns, die afghanischen Bauern weiter dabei zu unterstützen, andere Produkte anzubauen. Sie müssen ihre Ernte zu den Märkten bringen und dort zu einem guten Preis verkaufen können. Die Bauern müssen sehen, dass es gute Alternativen zum Anbau von Schlafmohn gibt, mit denen sie genug Geld verdienen können, um ihre Familien zu unterstützen."