Nigeria reizt ausländische Investoren
Nigeria ist attraktiv. Millionen Dollar Risikokapital von Investoren fließen an junge IT-Unternehmer im Land. Der englischsprachige Markt mit 180 Millionen Einwohnern und den meisten Internetnutzern Afrikas lockt. Dabei fehlt es nicht nur am Strom.
Rund 367 Millionen US-Dollar Risikokapital flossen 2016 an afrikanische Start-ups. Mehr als 80 Prozent davon an drei Länder: Nigeria (30 Prozent), Südafrika (26 Prozent) und Kenia (25 Prozent). Diese Zahlen hat der US-Risikokapital-Analyst Partech Ventures vorgelegt. Ein deutliches Wachstum um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt, welche Position Nigeria unter den 55 afrikanischen Ländern einnimmt.
Die heimischen IT-Unternehmer kämpfen zwar weiterhin mit Wucherzinsen, Stromausfällen und teuren Mieten in Lagos und Abuja, schaffen es aber trotzdem verstärkt ausländische Investoren anzuziehen abseits von der Erdöl-Industrie. Das liegt auch an den "jungen, hungrigen Digital-Natives", erklärt Nordwestafrika-Korrespondent Alexander Göbel. Weitere Hintergründe im Interview.
"Man denkt bei Nigeria immer an Boko Haram, an Terror im Norden, aber das ist einfach die in Westafrika meistentwickelte Region, die man sich vorstellen kann. Das ist höchstens vergleichbar mit Südafrika. Wer den englischsprachigen Markt abschöpfen will, der kommt um Nigeria nicht herum."