Afrikas größter Internet-Markt

Nigeria reizt ausländische Investoren

Eine neu gebaute Straße vom Flughafen führt am 02.11.2012 ins Zentrum von Abuja in Nigeria.
Nigeria - Blick auf die Hauptstadt Abuja © picture-alliance/ dpa / Michael Kappeler
Alexander Göbel im Gespräch mit Andre Zantow |
Nigeria ist attraktiv. Millionen Dollar Risikokapital von Investoren fließen an junge IT-Unternehmer im Land. Der englischsprachige Markt mit 180 Millionen Einwohnern und den meisten Internetnutzern Afrikas lockt. Dabei fehlt es nicht nur am Strom.
Rund 367 Millionen US-Dollar Risikokapital flossen 2016 an afrikanische Start-ups. Mehr als 80 Prozent davon an drei Länder: Nigeria (30 Prozent), Südafrika (26 Prozent) und Kenia (25 Prozent). Diese Zahlen hat der US-Risikokapital-Analyst Partech Ventures vorgelegt. Ein deutliches Wachstum um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt, welche Position Nigeria unter den 55 afrikanischen Ländern einnimmt.
Die heimischen IT-Unternehmer kämpfen zwar weiterhin mit Wucherzinsen, Stromausfällen und teuren Mieten in Lagos und Abuja, schaffen es aber trotzdem verstärkt ausländische Investoren anzuziehen abseits von der Erdöl-Industrie. Das liegt auch an den "jungen, hungrigen Digital-Natives", erklärt Nordwestafrika-Korrespondent Alexander Göbel. Weitere Hintergründe im Interview.
"Man denkt bei Nigeria immer an Boko Haram, an Terror im Norden, aber das ist einfach die in Westafrika meistentwickelte Region, die man sich vorstellen kann. Das ist höchstens vergleichbar mit Südafrika. Wer den englischsprachigen Markt abschöpfen will, der kommt um Nigeria nicht herum."
Eine Karte Nigerias mit der Verteilung der Bevölkerung nach Religionen, herausgehoben der Teil des Landes, der von den Anschlägen Boko Harams besonders betroffen ist. 
; Hochformat 90 x 135 mm; Grafik: J. Reschke, Redaktion: A. Eickelkamp
Der grün markierte Landesteil ist mehrheitlich muslimisch geprägt, der lilafarbene christlich, der orangefarbene durch beide Religionsgruppen. Die rot-schraffierte Fläche im Nordosten ist von den Anschlägen Boko Harams besonders betroffen.© dpa
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