Programmtipp: Die Aufzeichnung aus dem Berliner Radialsystem können Sie in unserem Programm am 2. Dezember 2015 ab 20:03 Uhr nachhören.
Gedenken an den Völkermord an den Armeniern
Mit ihrem Konzertprojekt "Aghet" wollen die Dresdner Sinfoniker im Berliner Radialsystem an den Genozid an den Armeniern vor 100 Jahren erinnern. Dabei kommen deutsche, türkische und armenische Musiker zusammen. Wir sprechen mit dem Gitarristen Marc Sinan.
Der Genozid an den Armeniern vor 100 Jahren wird bis heute von der türkischen Regierung nicht anerkannt, das Wort darf offiziell nicht erwähnt werden.
In diesem Jahr des 100. Jubiläums haben sich weltweit viele Künstler mit dem Thema auseinandergesetzt. Heute Abend hat ein ganz besonderes Konzertprojekt im Berliner Radialsystem Premiere: "Aghet" mit den Dresdner Sinfonikern.
Der Gitarrist Marc Sinan und Musiker aus Deutschland, der Türkei und Armenien spielen Musik einer türkischen Komponistin, eines armenischen und eines deutschen Komponisten. Uwe Friedrich hat in der "Tonart" mit dem Gitarristen Marc Sinan gesprochen:
"Es war im Vorfeld ausgesprochen schwierig Musiker zu finden, die bereit waren, daran teilzunehmen. Vor allem türkische Musiker, weil viele tatsächlich Sorge haben. Viele sind sich nicht sicher, ob sie das machen können ohne Konsequenzen tragen zu müssen. Das ist ein ganz wesentliches Moment. Wir haben auch untereinander, also die Komponisten und das Orchester Management, viele Gespräche führen müssen, wie man mit den Inhalten umgeht, wie man bestimmte Fragestellungen diskutiert, und das war sehr anregend bisher. Dass viele Gespräche geführt wurden, die kontrovers waren - aber zu einem guten gemeinsamen Ergebnis geführt haben."