Agitationsfilm gegen den Klimawandel
"Eine unbequeme Wahrheit" ist die Kinofassung eines Diavortrags, mit dem der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore vor der Erderwärmung warnt. In "Der Teufel trägt Prada" spielt eine bestens aufgelegte Meryl Streep die erbarmungslose Chefin eines erfolgreichen Modemagazins.
"Eine unbequeme Wahrheit"
USA 2006; Regie: Davis Guggenheim; Darsteller: Al Gore
Der ehemalige amerikanische Vizepräsident als Darsteller in einem Film? Zumindest ist der bei den letzten Präsidentenwahlen Gescheiterte damit in den Stand eines Superstars erhoben, in den USA sahen diesen Dokumentarfilm schon über 20 Millionen Menschen. Das dürfte Hauptdarsteller und (fairerweise muss man sagen) Ideengeber Al Gore äußerst befriedigen, denn sein Film ist nichts anderes als ein Appell an die bis jetzt uneinsichtigen, führenden amerikanischen Politiker und vor allem an alle seine Landsleute. Der Film tarnt diese Agitation in keinster Weise. Es geht um die globale Klimaerwärmung, ein Thema, mit dem der inzwischen weltbekannte Politiker schon zu Studienzeiten durch engagierte Professoren in Berührung kam und das ihn seitdem nicht mehr losgelassen hat.
Der Film ist die Präsentation seines inzwischen in über 2000 Städten gehaltenen Dia-Ton-Vortrags über die Ursachen, die Verursacher und mögliche Auswege aus der Klimaerwärmung nun auch auf der großen Kinoleinwand. Angereichert wird das mit oft auch persönlichen Statements von Al Gore. Die professionell mit großem Rednertalent vorgebrachten Fakten sind freilich eng auf das amerikanische und damit offensichtlich fast ahnungslose Publikum zugeschnitten.
Für europäische Zuhörer/schauer hätte es ruhig etwas weniger hemdsärmelig sein können, aber das Engagement dieses Mannes und seine Fähigkeit, Zuhörer zu überzeugen, vielleicht sogar zu aktivieren, ist beeindruckend.
"Der Teufel trägt Prada"
USA 2006; Regie: David Frankel; Darsteller: Meryl Streep, Anne Hathaway, Stanley Tucci
In der Verfilmung des Bestsellers von Lauren Weisberger ist aus dem Enthüllungsroman eine romantische Komödie mit satirischem Einschlag geworden. Wobei eine nicht nur perfekt aussehende, sondern auch bestens aufgelegte Meryl Streep für den satirischen Teil, die junge Anne Hathaway dagegen für das romantische Flair zuständig ist. Die Story verfolgt den Aufstieg einer Landpomeranze (Anne Hathaway) ins New Yorker Zentrum der Modeindustrie, in das Büro von Miranda Priestly (Meryl Streep). Sie ist die erbarmungslose Chefin eines erfolgreichen Modemagazins, das im Film "Runway" heißt, aber deutliche Bezüge zu amerikanischen "Vogue" aufweist.
Die Frage, weshalb sich die hemmungslos egozentrische, überkandidelte Karrierefrau ausgerechnet diesen farblosen Modemuffel als Assistentin nahm, stellt sich vielleicht im wahren Leben, im Film natürlich nicht. Denn daraus schöpft er seinen Konflikt und seine Pointen. Meryl Streep agiert in satirischer Höchstform, ohne eine Karikatur zu geben. Anne Hathaway ist bezaubernd naiv und ihre Verführung durch die Glamourwelt durchaus nachvollziehbar.
Mit einem kaum überraschenden Happy End entlässt der Film seine romantische Heldin dann wieder aus den Krallen einer erbarmungs- und herzlosen Welt, in der sogar eine Frau wie Miranda Priestly manchmal eine Träne zerdrückt. Doch die romantische Heldin fällt weich - in die Arme eines nicht nur gut aussehenden, sondern auch noch romantischen und gut betuchten Liebhabers.
USA 2006; Regie: Davis Guggenheim; Darsteller: Al Gore
Der ehemalige amerikanische Vizepräsident als Darsteller in einem Film? Zumindest ist der bei den letzten Präsidentenwahlen Gescheiterte damit in den Stand eines Superstars erhoben, in den USA sahen diesen Dokumentarfilm schon über 20 Millionen Menschen. Das dürfte Hauptdarsteller und (fairerweise muss man sagen) Ideengeber Al Gore äußerst befriedigen, denn sein Film ist nichts anderes als ein Appell an die bis jetzt uneinsichtigen, führenden amerikanischen Politiker und vor allem an alle seine Landsleute. Der Film tarnt diese Agitation in keinster Weise. Es geht um die globale Klimaerwärmung, ein Thema, mit dem der inzwischen weltbekannte Politiker schon zu Studienzeiten durch engagierte Professoren in Berührung kam und das ihn seitdem nicht mehr losgelassen hat.
Der Film ist die Präsentation seines inzwischen in über 2000 Städten gehaltenen Dia-Ton-Vortrags über die Ursachen, die Verursacher und mögliche Auswege aus der Klimaerwärmung nun auch auf der großen Kinoleinwand. Angereichert wird das mit oft auch persönlichen Statements von Al Gore. Die professionell mit großem Rednertalent vorgebrachten Fakten sind freilich eng auf das amerikanische und damit offensichtlich fast ahnungslose Publikum zugeschnitten.
Für europäische Zuhörer/schauer hätte es ruhig etwas weniger hemdsärmelig sein können, aber das Engagement dieses Mannes und seine Fähigkeit, Zuhörer zu überzeugen, vielleicht sogar zu aktivieren, ist beeindruckend.
"Der Teufel trägt Prada"
USA 2006; Regie: David Frankel; Darsteller: Meryl Streep, Anne Hathaway, Stanley Tucci
In der Verfilmung des Bestsellers von Lauren Weisberger ist aus dem Enthüllungsroman eine romantische Komödie mit satirischem Einschlag geworden. Wobei eine nicht nur perfekt aussehende, sondern auch bestens aufgelegte Meryl Streep für den satirischen Teil, die junge Anne Hathaway dagegen für das romantische Flair zuständig ist. Die Story verfolgt den Aufstieg einer Landpomeranze (Anne Hathaway) ins New Yorker Zentrum der Modeindustrie, in das Büro von Miranda Priestly (Meryl Streep). Sie ist die erbarmungslose Chefin eines erfolgreichen Modemagazins, das im Film "Runway" heißt, aber deutliche Bezüge zu amerikanischen "Vogue" aufweist.
Die Frage, weshalb sich die hemmungslos egozentrische, überkandidelte Karrierefrau ausgerechnet diesen farblosen Modemuffel als Assistentin nahm, stellt sich vielleicht im wahren Leben, im Film natürlich nicht. Denn daraus schöpft er seinen Konflikt und seine Pointen. Meryl Streep agiert in satirischer Höchstform, ohne eine Karikatur zu geben. Anne Hathaway ist bezaubernd naiv und ihre Verführung durch die Glamourwelt durchaus nachvollziehbar.
Mit einem kaum überraschenden Happy End entlässt der Film seine romantische Heldin dann wieder aus den Krallen einer erbarmungs- und herzlosen Welt, in der sogar eine Frau wie Miranda Priestly manchmal eine Träne zerdrückt. Doch die romantische Heldin fällt weich - in die Arme eines nicht nur gut aussehenden, sondern auch noch romantischen und gut betuchten Liebhabers.