Ahrflut hat auch archäologische Fundstellen beschädigt

Die Flutkatastrophe an der Ahr und die Aufräumarbeiten im Juli 2021 haben nach Darstellung von Fachleuten auch rund 50 archäologische Fundstellen beschädigt oder zerstört. Zwar stehe das Mitgefühl für die 134 Todesopfer an erster Stelle, heißt es im Heimat-Jahrbuch 2022/2023 des Kreises Ahrweiler. Doch gebe es auch Herausforderungen für die Landesarchäologie Rheinland-Pfalz. Meist sind laut einem Buchbeitrag dreier Experten Fundstellen und Denkmäler der Neuzeit von flutbedingten Beschädigungen und Zerstörungen betroffen – etwa Reste von Vorgängerbauten von Mühlen und Brücken. Nicht zu überblicken seien weiterhin mögliche Schäden an bisher unerkannten Fundstellen in den überfluteten mittelalterlichen Ortskernen der Städte und Dörfer. Cliff Jost, kommissarischer Leiter der Landesarchäologie Koblenz und einer der Autoren des Beitrags, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Römer seien bei der Besiedlung des Ahrtals vorausschauender als spätere Generationen gewesen: Fast immer hätten sie ihre Gutshöfe erhöht am Hang ohne Hochwasserrisiko gebaut. Auch zwei Jahrtausende später habe die jüngste Ahrflut die Überreste dieser Bauten nicht erreicht.