Akgün: Papst sollte auf symbolische Gesten setzen
Die Islambeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Lale Akgün, erwartet von Papst Benedikt, dass er bei seiner morgen beginnenden Türkeireise die Gleichberechtigung aller Religionen in den Mittelpunkt stellt. Er solle auf symbolische Gesten setzen und betonen, dass vor Gott alle Menschen gleich seien, sagte Akgün im Deutschlandradio Kultur. Benedikt solle der "Kreuzfahrerrhetorik" einiger Papstgegner aktiv begegnen. Dieses Argument sei überholt, betonte sie.
Wörtlich sagte Akgün: "Das Problem, das immer wieder bei den Muslimen herrscht, ist der Glaube, dass man auf sie herunterschaut. Wenn der Papst wirklich etwas für die Atmosphäre tun will, sollte er immer wieder betonen, dass alle Religionen gleichberechtigt sind. Damit würde er den Beziehungen zwischen Muslimen und Christen einen großen Gefallen tun."
Die kritische Stimmung in der Türkei gegenüber dem Papst-Besuch sei nicht nur auf dessen Regensburger Rede zurückzuführen, sagte Akgün. Vielmehr seien zwei Punkte mit verantwortlich. Erstens sei Benedikt vor seiner Wahl zum Papst ein Gegner des EU-Beitritts der Türkei gewesen, da er überzeugt gewesen sei, dass ein vorwiegend islamisches Land nicht in die Europäische Union gehöre. Zweitens bekämen die gegen den Papst-Besuch Protestierenden in der Türkei Unterstützung durch gewisse Teile der Regierungspartei, die ihre Ursprünge im islamischen Fundamentalismus hätten. "Die Demonstranten wissen genau, dass sie durchaus von gewissen Kreisen mit Sympathie bedacht werden."
Akgün forderte von der türkischen Regierung, ein Klima der Toleranz gegenüber anderen Religionen zu schaffen. "In der Türkei muss insgesamt eine andere Mentalität zur Religion entstehen." Allerdings rechne sie nicht mit mehr Freiheiten für christliche und andere religiöse Organisationen. "Dann würden sofort auch die anderen Gruppierungen kommen, und dann könnten die muslimischen Fundamentalisten die Türkei so verändern, dass Zustände herrschen wie im Iran oder in Pakistan. Die Angst hiervor ist sehr groß."
Die kritische Stimmung in der Türkei gegenüber dem Papst-Besuch sei nicht nur auf dessen Regensburger Rede zurückzuführen, sagte Akgün. Vielmehr seien zwei Punkte mit verantwortlich. Erstens sei Benedikt vor seiner Wahl zum Papst ein Gegner des EU-Beitritts der Türkei gewesen, da er überzeugt gewesen sei, dass ein vorwiegend islamisches Land nicht in die Europäische Union gehöre. Zweitens bekämen die gegen den Papst-Besuch Protestierenden in der Türkei Unterstützung durch gewisse Teile der Regierungspartei, die ihre Ursprünge im islamischen Fundamentalismus hätten. "Die Demonstranten wissen genau, dass sie durchaus von gewissen Kreisen mit Sympathie bedacht werden."
Akgün forderte von der türkischen Regierung, ein Klima der Toleranz gegenüber anderen Religionen zu schaffen. "In der Türkei muss insgesamt eine andere Mentalität zur Religion entstehen." Allerdings rechne sie nicht mit mehr Freiheiten für christliche und andere religiöse Organisationen. "Dann würden sofort auch die anderen Gruppierungen kommen, und dann könnten die muslimischen Fundamentalisten die Türkei so verändern, dass Zustände herrschen wie im Iran oder in Pakistan. Die Angst hiervor ist sehr groß."