Berlin, Lübars - Aufzeichnung vom 25.3.2019
Mehr als Shanties und Heimatlieder
Cathrin Pfeifer gehört zu den profiliertesten Akkordeonistinnen Deutschlands. Sie hat gezeigt, wie virtuos dieses Instrument sein kann. Ihr neues Album mit dem World-Mix-Projekt Trezoulé ist eine musikalische Reise durch den Süden der USA.
Das Akkordeon musste lange um seinen Ruf kämpfen. Die "Quetsche" galt bei uns als volkstümliches Instrument, geeignet für Heimatlieder oder Shanties – nicht aber für die große musikalische Kunst. Dass sich dieses Bild inzwischen wandeln konnte, ist auch das Verdienst der Berliner Akkordeonistin Cathrin Pfeifer.
Cathrin Pfeifers Vielseitigkeit
Zunächst als Studentin an der Musikhochschule "Hanns Eisler" in Berlin, später dann als Solistin und mit ihrer eigenen Band, hat sie gezeigt, was für ein vielseitiges und virtuoses Instrument das Akkordeon sein kann. Sie gehörte zur legendären DDR-Folkband JAMS, war mit dem US-amerikanischen Jazzsaxophonisten Steve Lacy unterwegs, mit der Rockband Keimzeit oder der sizilianischen Sängerin Etta Scollo. Zurzeit ist die Musikerin mit dem Fontane-Programm des Clubs der toten Dichter unterwegs.
Sie spielte über die Jahre in verschiedenen Weltmusik-Formationen und machte so Erfahrungen mit brasilianischer, argentinischer, griechischer, italienischer und jiddischer Musik. Einflüsse, die in ihren eigenen Kompositionen zum Tragen kommen.
Trio Trezoulé – das neue Projekt
Bei dem Konzert im Berliner Labsaal wurde Cathrin Pfeifer von ihrem eigenen Trio Trezoulé unterstützt: Takashi Peterson an der Gitarre, Andi Bühler am Schlagzeug sowie als Gast der Steel-Gitarrist Gilbert Trefzger. Auf dem Programm standen die Songs ihrer aktuellen CD "Something Happened" - eine musikalische Reise durch den Süden der USA. Anklänge an Calexico und Tom Waits lassen sich da verorten, aber auch Blues, Tango und vertrackte Afro-Grooves. Und mittendrin - ganz unverhofft - steht man in der "Toten Bucht" an einem Brandenburger See und hört ein altes Tretboot klappern.