Akzeptanz und wütende Ablehnung
Wie geht die jüdische Religion mit Homosexualität um? Während liberale und konservative Seminare offen lesbische und schwule Rabbiner und Kantoren ordinieren, ist dies in der Orthodoxie noch undenkbar. In Israel treten orthodoxe Homosexuelle aber immer selbstbewusster auf.
Vor der Eheschließung flogen sie weit weg, weg aus Berlin, weg aus Deutschland, weg aus allen Gemeindekontroversen. Während zu jüdischen Hochzeiten sonst häufig hundert, zweihundert oder gar dreihundert Gäste erscheinen, war die Hochzeit der Künstlerin Anna Adam und der jüdischen Kantorin Jalda Rebling bescheiden.
Anna Adam erinnert sich an den gemeinsamen Traubaldachin – die Chuppa:
"Wir haben beschlossen, dass wir in einem sehr kleinen privaten Kreis heiraten, weil wir öffentlich bekannte Personen sind, und keine Chuppa haben wollten mit 500 Leuten oder so. Sondern eben wirklich ne private Veranstaltung, und deswegen sind wir nach Italien zu einer Freundin, die in der Toskana ein großes Grundstück besitzt. Einen ehemaligen Gutshof mit kleinen Nebengebäuden und einem Olivenhain und so. Und dann haben wir 20 Leute aus dem engsten Freundes- und Familienkreis eingeladen und haben dann da geheiratet."
In einem waren sich Jalda und Anna sicher: Ihre Hochzeit sollte keine öffentliche Demonstration sein, sollte die Kontroverse über den Traubaldachin für Lesben und Schwule nicht weiter anfachen, sondern sollte einfach ein Versprechen von zwei Menschen sein, die sich lieben. In Deutschland sind jüdische Hochzeiten von Lesben und Schwulen immer noch selten. Orthodoxe Rabbiner lehnen gleichgeschlechtliche Ehen ab und berufen sich auf das jüdische Gesetz, die Halacha.
Liberale Rabbiner sind zwar der Homosexualität gegenüber offener, aber auch sie verheiraten kaum jemals Lesben und Schwule. Nur gerüchteweise ist von gleichgeschlechtlichen Trauungen zu hören.
Jalda Rebling ist mit den liberalen Gemeinden unzufrieden. Dagegen akzeptiert sie die Prinzipien der Orthodoxen:
"Mir ist völlig klar, dass die nicht über ihren Schatten springen können. Das respektiere ich vollkommen, dass jemand sagt, das ist mein Weg, das ist meine Halacha, aber wenn Du einen anderen Weg gehen willst, dann geh einen anderen Weg. Und dass es an den liberalen Orten immer noch ein Problem ist, da ist mein Problem."
Anna Adam erinnert sich an den gemeinsamen Traubaldachin – die Chuppa:
"Wir haben beschlossen, dass wir in einem sehr kleinen privaten Kreis heiraten, weil wir öffentlich bekannte Personen sind, und keine Chuppa haben wollten mit 500 Leuten oder so. Sondern eben wirklich ne private Veranstaltung, und deswegen sind wir nach Italien zu einer Freundin, die in der Toskana ein großes Grundstück besitzt. Einen ehemaligen Gutshof mit kleinen Nebengebäuden und einem Olivenhain und so. Und dann haben wir 20 Leute aus dem engsten Freundes- und Familienkreis eingeladen und haben dann da geheiratet."
In einem waren sich Jalda und Anna sicher: Ihre Hochzeit sollte keine öffentliche Demonstration sein, sollte die Kontroverse über den Traubaldachin für Lesben und Schwule nicht weiter anfachen, sondern sollte einfach ein Versprechen von zwei Menschen sein, die sich lieben. In Deutschland sind jüdische Hochzeiten von Lesben und Schwulen immer noch selten. Orthodoxe Rabbiner lehnen gleichgeschlechtliche Ehen ab und berufen sich auf das jüdische Gesetz, die Halacha.
Liberale Rabbiner sind zwar der Homosexualität gegenüber offener, aber auch sie verheiraten kaum jemals Lesben und Schwule. Nur gerüchteweise ist von gleichgeschlechtlichen Trauungen zu hören.
Jalda Rebling ist mit den liberalen Gemeinden unzufrieden. Dagegen akzeptiert sie die Prinzipien der Orthodoxen:
"Mir ist völlig klar, dass die nicht über ihren Schatten springen können. Das respektiere ich vollkommen, dass jemand sagt, das ist mein Weg, das ist meine Halacha, aber wenn Du einen anderen Weg gehen willst, dann geh einen anderen Weg. Und dass es an den liberalen Orten immer noch ein Problem ist, da ist mein Problem."
Kontroverses Thema Homosexualität
Weltweit gibt es im Judentum sehr kontroverse Ansichten zum Thema Homosexualität: von Akzeptanz bis hin zu wütender Ablehnung. Viele Rabbiner in den USA trauen Lesben und Schwule - vor allem im Reformjudentum und im sogenannten konservativen Judentum, das eine Mittelposition im Spektrum der jüdischen Richtungen einnimmt. Liberale und konservative Seminare ordinieren Lesben und Schwule zu Rabbinern und Kantoren. Auch in der Orthodoxie bewegt sich manches. So feiern manche modern-orthodoxen Gemeinden in den USA Segnungszeremonien für Homosexuelle.
In Israel gehen orthodoxe Lesben und Schwule selbstbewusst an die Öffentlichkeit, doch der orthodoxe Mainstream dort akzeptiert Homosexualität weiterhin nicht. Dort gibt es dort religiöse Telefonhotlines, die auf den angeblich richtigen Pfad der Heterosexualität zurück helfen sollen.
Dreh- und Angelpunkt der jüdischen Diskussion um Homosexualität sind Bibelstellen aus dem Buch "Wajikra" der Tora, auch Leviticus genannt. Dort heißt es:
"Einer männlichen Person sollst du nicht auf weibliche Weise beiwohnen. Ein Gräuel ist es" (Lev. 18.22, Toraübersetzung nach Moses Mendelssohn).
Etwas später ist gar zu lesen:
"Wenn jemand einer männlichen Person auf weibliche Weise beiwohnt, dann haben sie beide ein Gräuel begangen. Sie sollen des Todes sein. Sie haben das Leben verwirkt."
Der Sex zwischen Männern kommt als eine von vielen "Abscheulichkeiten" vor, von denen sich die Israeliten fernhalten sollen: Ehebruch, Sex mit Vater oder Mutter, Bruder oder Schwester, Sex mit Tieren.
Für den liberalen Rabbiner Adrian Schell ist das biblische Verbot vom Sex zwischen Männern vor allem eine Abgrenzung von fremden Kulten:
"Es gab Tempelprostitution, die war üblich in fast allen Kulten der damaligen Zeit, und die Bibel versucht, hier Grenzen zu setzen. In dem Tempel oder in dem neuen Kult, in den Kultzentren, soll eben keine Homosexualität genutzt werden, um den Göttern oder den Götzen zu dienen."
Wo die Bibel das Wort "Gräuel" gebrauche, gehe es darum sich von anderen Kulten abzugrenzen – zum Beispiel vom Baal-Kult:
Adrian Schell: "Dann, wenn die besondere Reinheit des Tempels in Gefahr ist, dann wird von 'Es ist mir ein Gräuel' gesprochen, während es andere Punkte um Sexualität gibt, also zum Beispiel Beziehungen zwischen Geschwistern oder ähnliches, dass dann nicht mehr dieses 'und es ist mir ein Gräuel' hinzugefügt wird."
Neben der Bibel sind auch deren spätere Auslegungen durch die Rabbinen für Juden verbindlich. Sie lehnen Sex zwischen Männern ab. Homosexuelle Partnerschaften kannten die Rabbinen nicht. Bei schwulem Sex dachten sie an Praktiken mit klarem Hierarchiegefälle - etwa an die griechische Knabenliebe. Für die Rabbinen gilt:
Adrian Schell: "Ein freier Mann ist nicht gleichgestellt mit einer Frau. Deshalb darf er auch keine Frauenrolle annehmen, auch in der Sexualität. Das heißt: Die Rabbinen haben Homosexualität nicht als eine Form der Liebe, der Beziehung gesehen, sondern als eine Frage, wer steht wo in der Rangordnung - und deswegen sie verboten, untersagt. Der Begriff einer Liebe oder einer Beziehung ist relativ spät erst im Mittelalter in die Diskussion über Homosexualität eingeflossen."
Bis heute lehnen weite Teile der jüdischen Orthodoxie Homosexualität ab. Für orthodoxe Juden ist es besonders wichtig, das jüdische Gesetz genau zu beachten, die Halacha. Orthodoxe Juden versuchen denselben Lebensstil zu pflegen wie vor Jahrhunderten. Die Regel zu ändern, ist für sie undenkbar.
Liberale Juden wie Adrian Schell finden es hingegen wichtig, die Texte historisch zu verstehen. Manchmal ist es für sie durchaus geboten, Regeln zu verändern:
"Im liberalen Judentum gehen wir davon aus, dass alles, was die Generationen vor uns erdacht haben, entwickelt haben, was Teil der Offenbarung ist, nutzen können, um einen Schritt weiter zu gehen."
"Einen Schritt weiter gehen" heißt in diesem Fall: Schwule und Lesben zu akzeptieren. Dass Menschen dauerhaft gleichgeschlechtlich lieben, habe sich die Bibel noch nicht vorstellen können. Nur von einer sexuellen Handlung spricht die Bibel.
Heute hingegen wüssten wir, dass Homosexualität bei Menschen wie Tieren ganz einfach eine biologische Tatsache sei.
Adrian Schell: "Wir wissen, das Homosexualität eben zu einer Spielart der Natur dazu gehört und zu der Vielfalt. Als religiöser Mensch kann ich immer dazu sagen, es ist Teil des göttlichen Plans."
Daniel Jonas kennt die Diskussionen um Bibelstellen und Kommentare gut. Der 31-jährige Israeli ist Vorsitzender einer Gruppe schwuler religiöser Juden. In der Tat sei nicht zu leugnen, dass in der Bibel steht, ein Mann solle nicht mit einem Mann liegen wie mit einer Frau. Dieser Satz sei immer dann zu hören, wenn das religiöse Establishment Lesben und Schwule verdamme. Doch in Wirklichkeit gehe es gar nicht um dieses biblische Verbot des Analverkehrs.
Daniel Jonas: "Wenn ich verspreche, niemals mit einem Mann Analverkehr zu haben, aber mit meinem Partner zusammenlebe, ein schwules Leben führe, Kinder habe, dann werden mich die Religiösen immer noch nicht akzeptieren. Warum? Ich weiß es nicht. Nirgendwo steht, dass man so nicht leben kann. Zudem werfen die Religiösen Schwule und Lesben in einen Topf. Dabei steht in der Bibel überhaupt nichts gegen Lesben."
Religiös zu sein bedeutet in Israel vor allem: orthodox zu sein. So finden sich in der Gruppe Chavruta viele Männer mit orthodoxem Hintergrund. Lange Zeit sei die Situation für religiöse Schwule in Israel sehr schlecht gewesen, erzählt Daniel Jonas:
"Die meisten hatten drei Möglichkeiten: im Schrank zu bleiben und niemandem was zu erzählen. Die zweite Möglichkeit war, aus dem Schrank zu kommen, aber gleichzeitig die religiöse Welt zu verlassen, und die dritte war der Selbstmord. Selbstmord haben leider sehr viele begangen. In den letzten Jahren hat sich die Lage verbessert. Manche sagen sogar, dass man uns und unsere Kinder willkommen heißen müsse. Also, der Erfolg ist greifbar, aber es gibt noch viel zu tun."
In Israel gehen orthodoxe Lesben und Schwule selbstbewusst an die Öffentlichkeit, doch der orthodoxe Mainstream dort akzeptiert Homosexualität weiterhin nicht. Dort gibt es dort religiöse Telefonhotlines, die auf den angeblich richtigen Pfad der Heterosexualität zurück helfen sollen.
Dreh- und Angelpunkt der jüdischen Diskussion um Homosexualität sind Bibelstellen aus dem Buch "Wajikra" der Tora, auch Leviticus genannt. Dort heißt es:
"Einer männlichen Person sollst du nicht auf weibliche Weise beiwohnen. Ein Gräuel ist es" (Lev. 18.22, Toraübersetzung nach Moses Mendelssohn).
Etwas später ist gar zu lesen:
"Wenn jemand einer männlichen Person auf weibliche Weise beiwohnt, dann haben sie beide ein Gräuel begangen. Sie sollen des Todes sein. Sie haben das Leben verwirkt."
Der Sex zwischen Männern kommt als eine von vielen "Abscheulichkeiten" vor, von denen sich die Israeliten fernhalten sollen: Ehebruch, Sex mit Vater oder Mutter, Bruder oder Schwester, Sex mit Tieren.
Für den liberalen Rabbiner Adrian Schell ist das biblische Verbot vom Sex zwischen Männern vor allem eine Abgrenzung von fremden Kulten:
"Es gab Tempelprostitution, die war üblich in fast allen Kulten der damaligen Zeit, und die Bibel versucht, hier Grenzen zu setzen. In dem Tempel oder in dem neuen Kult, in den Kultzentren, soll eben keine Homosexualität genutzt werden, um den Göttern oder den Götzen zu dienen."
Wo die Bibel das Wort "Gräuel" gebrauche, gehe es darum sich von anderen Kulten abzugrenzen – zum Beispiel vom Baal-Kult:
Adrian Schell: "Dann, wenn die besondere Reinheit des Tempels in Gefahr ist, dann wird von 'Es ist mir ein Gräuel' gesprochen, während es andere Punkte um Sexualität gibt, also zum Beispiel Beziehungen zwischen Geschwistern oder ähnliches, dass dann nicht mehr dieses 'und es ist mir ein Gräuel' hinzugefügt wird."
Neben der Bibel sind auch deren spätere Auslegungen durch die Rabbinen für Juden verbindlich. Sie lehnen Sex zwischen Männern ab. Homosexuelle Partnerschaften kannten die Rabbinen nicht. Bei schwulem Sex dachten sie an Praktiken mit klarem Hierarchiegefälle - etwa an die griechische Knabenliebe. Für die Rabbinen gilt:
Adrian Schell: "Ein freier Mann ist nicht gleichgestellt mit einer Frau. Deshalb darf er auch keine Frauenrolle annehmen, auch in der Sexualität. Das heißt: Die Rabbinen haben Homosexualität nicht als eine Form der Liebe, der Beziehung gesehen, sondern als eine Frage, wer steht wo in der Rangordnung - und deswegen sie verboten, untersagt. Der Begriff einer Liebe oder einer Beziehung ist relativ spät erst im Mittelalter in die Diskussion über Homosexualität eingeflossen."
Bis heute lehnen weite Teile der jüdischen Orthodoxie Homosexualität ab. Für orthodoxe Juden ist es besonders wichtig, das jüdische Gesetz genau zu beachten, die Halacha. Orthodoxe Juden versuchen denselben Lebensstil zu pflegen wie vor Jahrhunderten. Die Regel zu ändern, ist für sie undenkbar.
Liberale Juden wie Adrian Schell finden es hingegen wichtig, die Texte historisch zu verstehen. Manchmal ist es für sie durchaus geboten, Regeln zu verändern:
"Im liberalen Judentum gehen wir davon aus, dass alles, was die Generationen vor uns erdacht haben, entwickelt haben, was Teil der Offenbarung ist, nutzen können, um einen Schritt weiter zu gehen."
"Einen Schritt weiter gehen" heißt in diesem Fall: Schwule und Lesben zu akzeptieren. Dass Menschen dauerhaft gleichgeschlechtlich lieben, habe sich die Bibel noch nicht vorstellen können. Nur von einer sexuellen Handlung spricht die Bibel.
Heute hingegen wüssten wir, dass Homosexualität bei Menschen wie Tieren ganz einfach eine biologische Tatsache sei.
Adrian Schell: "Wir wissen, das Homosexualität eben zu einer Spielart der Natur dazu gehört und zu der Vielfalt. Als religiöser Mensch kann ich immer dazu sagen, es ist Teil des göttlichen Plans."
Daniel Jonas kennt die Diskussionen um Bibelstellen und Kommentare gut. Der 31-jährige Israeli ist Vorsitzender einer Gruppe schwuler religiöser Juden. In der Tat sei nicht zu leugnen, dass in der Bibel steht, ein Mann solle nicht mit einem Mann liegen wie mit einer Frau. Dieser Satz sei immer dann zu hören, wenn das religiöse Establishment Lesben und Schwule verdamme. Doch in Wirklichkeit gehe es gar nicht um dieses biblische Verbot des Analverkehrs.
Daniel Jonas: "Wenn ich verspreche, niemals mit einem Mann Analverkehr zu haben, aber mit meinem Partner zusammenlebe, ein schwules Leben führe, Kinder habe, dann werden mich die Religiösen immer noch nicht akzeptieren. Warum? Ich weiß es nicht. Nirgendwo steht, dass man so nicht leben kann. Zudem werfen die Religiösen Schwule und Lesben in einen Topf. Dabei steht in der Bibel überhaupt nichts gegen Lesben."
Religiös zu sein bedeutet in Israel vor allem: orthodox zu sein. So finden sich in der Gruppe Chavruta viele Männer mit orthodoxem Hintergrund. Lange Zeit sei die Situation für religiöse Schwule in Israel sehr schlecht gewesen, erzählt Daniel Jonas:
"Die meisten hatten drei Möglichkeiten: im Schrank zu bleiben und niemandem was zu erzählen. Die zweite Möglichkeit war, aus dem Schrank zu kommen, aber gleichzeitig die religiöse Welt zu verlassen, und die dritte war der Selbstmord. Selbstmord haben leider sehr viele begangen. In den letzten Jahren hat sich die Lage verbessert. Manche sagen sogar, dass man uns und unsere Kinder willkommen heißen müsse. Also, der Erfolg ist greifbar, aber es gibt noch viel zu tun."
"Gayby-Boom" in Israel
Viele Lesben und Schwule in Israel wollen Kinder. Von einem regelrechten "Gayby-Boom" ist die Rede. Viele Männer nehmen Leihmütter im Ausland in Anspruch – etwa in Indien. Mit künstlicher Befruchtung haben Israelis wenig Probleme. Doch die Leihmutterschaft im Ausland wirft religionsgesetzliche Probleme auf. Das Kind aus dem Bauch einer Nicht-Jüdin ist für die Rabbiner nicht jüdisch.
Auch die Akzeptanz in der Gemeinde lasse zu wünschen übrig, erzählt Daniel Jonas. Wenn Schwule ihren Geburtstag in der Synagoge feiern wollten, gebe das Probleme. Und schlißliche sei auch Selbstakzeptanz für Homosexuelle mit religiösem Hintergrund ein Problem. Viele fühlten sich zerrissen zwischen ihrer Orientierung und ihrer Religion. Doch Daniel Jonas selbst hat diesen Konflikt nie erlebt:
"In der schwierigen Zeiten als Teenager war die Religion der einzige Weg für mich. Ich hatte zu viel Angst, mich irgendjemand anzuvertrauen. Also habe ich mit Gott geredet. Religion war für mich lange ein sicherer Hafen."
Seinen Eltern hat der Mann mit dem modern-orthodoxen Hintergrund erst sehr viel später gesagt, dass er schwul ist: mit 26 Jahren, als er schon sein eigenes Geld verdiente und eine Wohnung hatte. Seine Mutter vergoss Tränen. Doch nicht, weil sie die Nachricht so schlimm fand. Sondern vor allem deshalb, weil der Sohn so lange über sein Leben geschwiegen hatte.
Auch die Akzeptanz in der Gemeinde lasse zu wünschen übrig, erzählt Daniel Jonas. Wenn Schwule ihren Geburtstag in der Synagoge feiern wollten, gebe das Probleme. Und schlißliche sei auch Selbstakzeptanz für Homosexuelle mit religiösem Hintergrund ein Problem. Viele fühlten sich zerrissen zwischen ihrer Orientierung und ihrer Religion. Doch Daniel Jonas selbst hat diesen Konflikt nie erlebt:
"In der schwierigen Zeiten als Teenager war die Religion der einzige Weg für mich. Ich hatte zu viel Angst, mich irgendjemand anzuvertrauen. Also habe ich mit Gott geredet. Religion war für mich lange ein sicherer Hafen."
Seinen Eltern hat der Mann mit dem modern-orthodoxen Hintergrund erst sehr viel später gesagt, dass er schwul ist: mit 26 Jahren, als er schon sein eigenes Geld verdiente und eine Wohnung hatte. Seine Mutter vergoss Tränen. Doch nicht, weil sie die Nachricht so schlimm fand. Sondern vor allem deshalb, weil der Sohn so lange über sein Leben geschwiegen hatte.