Feind des Wortschwalls
Alfred Brendel gilt als Feind des Wortschwalls und als Freund der messerscharfen Beobachtung. Nun meldet sich der Pianist mit einem neuen Buch zu Wort.
Wir leben in einer Zeit des überbordenden Musikmarktes, so scheint es zumindest. Die Flut an Aufnahmen und Interpretationen erreicht immer neue Rekorde. Das großartige neue "Ding", das man unbedingt gehört und gesehen haben muss, lauert an jeder Ecke. Das ist auch im Bereich Klassik so. Und man sehnt sich bisweilen nach einer ordnenden Hand, einem Verstand, der in Kürze und Prägnanz die Richtung weist: Was ist wesentlich und was ist "nur" eine Episode der Zeit?
Messerscharfe Beobachtung
Zu den Menschen und Köpfen, die mit großer Erfahrung versuchen Licht ins verwirrende Dunkel zu bringen, gehört seit vielen Jahrzehnten der Pianist Alfred Brendel. Er meldet sich regelmäßig mit Essays zu Worte, versucht den großen kulturgeschichtlichen Zusammenhang zu stiften, tobt sich aber auch in Gedichten aus. Ein Feind des Wortschwalls - aber ein Freund der Worte und messerscharfen Beobachtung.
Über sein neues Buch mit dem Titel "Wunderglaube und Mißtonleiter" hat Tonart-Moderator Haino Rindler mit dem 83-jährigen Künstler gesprochen.