Alice Hasters wirft Deutschland im Umgang mit Rassismus "Relativierungen" vor

Die Autorin Alice Hasters kritisiert den gesellschaftlichen Umgang mit Rassismus in Deutschland. Sie beobachte "Relativierungen" oder die Verweigerung, sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen, sagte sie der "Rheinischen Post". Dadurch bekomme sie als Betroffene das Signal, auf sich allein gestellt zu sein. Auch würden Opfer rassistischer Gewalt oft nicht ernstgenommen. Die Tochter einer Schwarzen US-Amerikanerin und eines Deutschen führt das auch auf den Umgang mit Geschichte zurück: Deutschlands Erzählung über sich selbst sei, dass nach dem Zweiten Weltkrieg eine Art große Läuterung eingesetzt habe und in diesem Zuge eine umfassende Aufarbeitung über den Rassismus in diesem Land einhergegangen sei. Das stimme aber nicht. Diese Erzählung führe lediglich dazu, dass vieles verdrängt und verharmlost werde. Hasters hatte 2019 das Buch "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten" veröffentlicht.