Alle reden vom Schloss, dabei geht es um das Humboldtforum
Noch immer gibt es kein klares Konzept zum Humboldtforum. Dabei ist nun schon der Grundstein gelegt, die Gelder sind bewilligt. Selbst an der großen "Humboldtbox" vor der Baustelle ist nur wenig vom Forum die Rede. Das kann aber nicht sein, meint Jürgen König.
Der Bau der Berliner U-Bahn macht es nötig, die Verlängerung jener Linie 5, der "Kanzlerlinie", die den Alexanderplatz mit dem Brandenburger Tor und - via Umsteiger - mit Bundestag und Kanzleramt verbinden soll: und die nicht wenige Berliner für völlig überflüssig halten. Weil diese Arbeiten jetzt beginnen, werden auch vorgezogene Baumaßnahmen für das Berliner Schloss und das Humboldtforum nötig.
Dass zum Beginn dieser Bauarbeiten - die feierliche Grundsteinlegung soll erst im nächsten Jahr stattfinden - mit Bau- und Verkehrsminister Peter Ramsauer, Kulturstaatsminister Bernd Neumann und dem Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit gleich drei Spitzenpolitiker anwesend waren, kann nur als Zeichen gedeutet werden: es tut sich was. Es geht los, das Berliner Schloss und damit das Humboldtforum - es nimmt Gestalt an! Solche Zeichen sind auch bitter nötig, hört man doch vom Humboldtforum seit langer Zeit gar nichts mehr.
Und das ist schlimm: Vor anderthalb Jahren schon wurde ein internationaler Beirat eingesetzt, wurde zudem mit dem Kulturmanager Martin Heller ein Inspirator für das Humboldtforum engagiert, der die sehr unterschiedlichen Archive, Sammlungen, auch die unterschiedlichen Interessen der zukünftigen Nutzer des Humboldtforums unter das Dach eines Großen Gedankens zwingen sollte - doch bis heute gibt es nicht eine einzige, greifbare, auch mitteilbare Idee, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Humboldt-Universität und die Berliner Zentral- und Landesbibliothek "der Vielfalt der Weltkulturen gerecht werden und deren Dialog ermöglichen" können: so blumig wird die Aufgabe des Humboldtforums auf der Internetseite der Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum immer noch beschrieben.
Oder, an anderer Stelle: "Für den Austausch mit der Welt bietet eine Fülle entsprechender Angebote des Humboldtforums die unabdingbare Voraussetzung." Oder auch: "In enger Verknüpfung von Wissenschaft und Kunst im weitesten und alltagstauglichen Sinne spielen drei Nutzer zusammen." - was sagt uns das?
Bei alledem geht es längst nicht mehr um die Frage "Pro oder Contra: Schlossbau"?: Es gibt einen Bundestagsbeschluss. Der sieht allerdings den "Wiederaufbau des Berliner Schlosses als "Humboldtforum" vor - nur dafür wurden mittlerweile 590 Millionen Euro bewilligt. Und also muss der Öffentlichkeit endlich klargemacht werden, was das Humboldtforum sein soll.
Kulturstaatsminister Neumann sprach jetzt von einem "Meilenstein zur Wiedererrichtung des Berliner Schlosses als Humboldt-Forum" - ein Zeichen, eine Mahnung auch an die Adresse der eigenen Leute, endlich konkret zu werden? Auf den Hinweisschildern der Humboldtbox am Schlossplatz ist inzwischen in sehr großen Lettern vom "Berliner Schloss" die Rede, in nurmehr sehr kleinen Lettern indes vom "Humboldtforum" - es ist, als würde die Idee des Humboldtforums aus dem öffentlichen Raum nach und nach verschwinden. Das aber kann nicht sein.
Dass zum Beginn dieser Bauarbeiten - die feierliche Grundsteinlegung soll erst im nächsten Jahr stattfinden - mit Bau- und Verkehrsminister Peter Ramsauer, Kulturstaatsminister Bernd Neumann und dem Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit gleich drei Spitzenpolitiker anwesend waren, kann nur als Zeichen gedeutet werden: es tut sich was. Es geht los, das Berliner Schloss und damit das Humboldtforum - es nimmt Gestalt an! Solche Zeichen sind auch bitter nötig, hört man doch vom Humboldtforum seit langer Zeit gar nichts mehr.
Und das ist schlimm: Vor anderthalb Jahren schon wurde ein internationaler Beirat eingesetzt, wurde zudem mit dem Kulturmanager Martin Heller ein Inspirator für das Humboldtforum engagiert, der die sehr unterschiedlichen Archive, Sammlungen, auch die unterschiedlichen Interessen der zukünftigen Nutzer des Humboldtforums unter das Dach eines Großen Gedankens zwingen sollte - doch bis heute gibt es nicht eine einzige, greifbare, auch mitteilbare Idee, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Humboldt-Universität und die Berliner Zentral- und Landesbibliothek "der Vielfalt der Weltkulturen gerecht werden und deren Dialog ermöglichen" können: so blumig wird die Aufgabe des Humboldtforums auf der Internetseite der Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum immer noch beschrieben.
Oder, an anderer Stelle: "Für den Austausch mit der Welt bietet eine Fülle entsprechender Angebote des Humboldtforums die unabdingbare Voraussetzung." Oder auch: "In enger Verknüpfung von Wissenschaft und Kunst im weitesten und alltagstauglichen Sinne spielen drei Nutzer zusammen." - was sagt uns das?
Bei alledem geht es längst nicht mehr um die Frage "Pro oder Contra: Schlossbau"?: Es gibt einen Bundestagsbeschluss. Der sieht allerdings den "Wiederaufbau des Berliner Schlosses als "Humboldtforum" vor - nur dafür wurden mittlerweile 590 Millionen Euro bewilligt. Und also muss der Öffentlichkeit endlich klargemacht werden, was das Humboldtforum sein soll.
Kulturstaatsminister Neumann sprach jetzt von einem "Meilenstein zur Wiedererrichtung des Berliner Schlosses als Humboldt-Forum" - ein Zeichen, eine Mahnung auch an die Adresse der eigenen Leute, endlich konkret zu werden? Auf den Hinweisschildern der Humboldtbox am Schlossplatz ist inzwischen in sehr großen Lettern vom "Berliner Schloss" die Rede, in nurmehr sehr kleinen Lettern indes vom "Humboldtforum" - es ist, als würde die Idee des Humboldtforums aus dem öffentlichen Raum nach und nach verschwinden. Das aber kann nicht sein.