"Alle zwei Stunden muss eine neue Nachricht her"
Die Privatkredit-Affäre um Bundespräsident Wulff dränge nicht zum Rücktritt, meint der Journalist der Süddeutschen Zeitung, Hans Leyendecker. Wenn allerdings noch weitere Details bekannt würden, könne es ganz eng für Wulff werden.
Hans Leyendecker sieht in der Causa Wulff eine Parallele zu Johannes Raus Flugaffäre in Düsseldorf. "Da gab es viel Unsinn was über ihn geschrieben wurde, aber auch da geriet er ganz schön unter Wasser. Und da gab es auch so einen Zeitpunkt, wo man gedacht hat, na, ob er das wirklich überstehn wird." Doch Rau habe die Situation stark überstanden und sei ein guter Bundespräsident geworden, meint Leyendecker.
Bei der Privatkredit-Affäre um Bundespräsident Wulff sei "nicht so richtig die Melodie zu erkennen". Die Medien hätten zwar stark gearbeitet, aber die Geschichte habe nicht zum Rücktritt gedrängt, hier sieht Leyendecker einen Unterschied zu Karl-Theodor zu Guttenberg - der gelogen habe, da habe es einen allgemeinen Konsens gegeben: "Da muss einer gehen." Aber ein Kredit sei etwas Kompliziertes, was nicht jeder verstehen würde - wenn allerdings noch weiter Details ans Tageslicht kämen, "dann wird es ganz eng für ihn", macht Leyendecker deutlich.
Die Online-Medien hätten die Nachrichtenwelt stark verändert.
In kürzester Zeit könnten Informationen gesammelt und ausgewertet werden. "Die Schnelligkeit im Internetzeitalter ist eine ganz andere, als früher. Alle zwei Stunden muss eine neue Nachricht her", erklärt der Enthüllungsjournalist weiter. Das führe zu einer allgemeinen Beunruhigung und zu einem hohen Konsum an Nachrichten in der Gesellschaft.
Auch nach der Erklärung von Bundespräsident Christian Wulff zu seiner Kreditaffäre könnte es für diesen nach Einschätzung des renommierten Enthüllungsjournalisten noch einmal "brandgefährlich" werden: Wenn irgendwo noch etwas einbreche, müsse Wulff "die Frage Rücktritt sich selbst stellen", sagte Leyendecker.
Das vollständige Gespräch mit Hans Leyendecker können Sie mindestens bis zum 22.05.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Bei der Privatkredit-Affäre um Bundespräsident Wulff sei "nicht so richtig die Melodie zu erkennen". Die Medien hätten zwar stark gearbeitet, aber die Geschichte habe nicht zum Rücktritt gedrängt, hier sieht Leyendecker einen Unterschied zu Karl-Theodor zu Guttenberg - der gelogen habe, da habe es einen allgemeinen Konsens gegeben: "Da muss einer gehen." Aber ein Kredit sei etwas Kompliziertes, was nicht jeder verstehen würde - wenn allerdings noch weiter Details ans Tageslicht kämen, "dann wird es ganz eng für ihn", macht Leyendecker deutlich.
Die Online-Medien hätten die Nachrichtenwelt stark verändert.
In kürzester Zeit könnten Informationen gesammelt und ausgewertet werden. "Die Schnelligkeit im Internetzeitalter ist eine ganz andere, als früher. Alle zwei Stunden muss eine neue Nachricht her", erklärt der Enthüllungsjournalist weiter. Das führe zu einer allgemeinen Beunruhigung und zu einem hohen Konsum an Nachrichten in der Gesellschaft.
Auch nach der Erklärung von Bundespräsident Christian Wulff zu seiner Kreditaffäre könnte es für diesen nach Einschätzung des renommierten Enthüllungsjournalisten noch einmal "brandgefährlich" werden: Wenn irgendwo noch etwas einbreche, müsse Wulff "die Frage Rücktritt sich selbst stellen", sagte Leyendecker.
Das vollständige Gespräch mit Hans Leyendecker können Sie mindestens bis zum 22.05.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.