Alles fließt

Der Fluß des Lebens

Der Fluss Neiße trennt die Stadt Görlitz in Sachsen (l) von der polnischen Stadt Zgorzelec, aufgenommen am 07.08.2014
Der Fluss Neiße trennt die Stadt Görlitz in Sachsen von der polnischen Stadt Zgorzelec. © picture alliance / ZB / Jens Wolf
Moderation: Olga Hochweis |
"Panta rhei" - alles fließt. Die Formel des griechischen Philosophen Heraklit bringt den beständigen Wandel des Lebens auf den Punkt. Alles bewegt sich beständig fort und verändert sich. Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.
Goethe - der in seinen frühen Weimarer Jahren als Bewohner des Gartenhauses gern des Nachts unbekleidet in der Ilm zu baden pflegte - hielt im Gedicht "Dauer im Wechsel" fest:
Gleich mit jedem Regengusse
Ändert sich dein holdes Tal
Ach, und in dem selben Flusse
Schwimmst du nicht zum zweitenmal.
Ein exponierter Fluss ist Styx: Die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Hades, dem Totenreich. In vielerlei Hinsicht steht der Fluss mit seinen beiden Ufern, die es zu erreichen gilt, auch für den Übergang zu neuen Entwicklungsstufen. Jenseits von Mythen und Metaphorik sind Flüsse vor allem konkret kulturgeschichtlich bedeutsame Orte. Ob es die Welt des Mississippi ist, die vielbesungene Schönheit des Rheins oder die Urwüchsigkeit der Wolga: Immer wieder sind Flüsse Gegenstand beziehungsweise Schauplatz in Kunst, Musik und Literatur geworden. Last but not least ist der Fluss einfach ein wunderbarer Ort der Erholung: zum Spazieren, Picknicken, Spielen oder Angeln. Und nicht zuletzt zum Schwimmen. Denn, wie Goethe schon sagte: Der Fluss ist immer neu, immer anders.

Musikalische Histörchen:
Am 3. April 1924 wurde in Cincinnati ein Mädchen namens Doris Mary Ann Kappelhoff geboren (so zumindest ihre Version; andere Quellen datieren ihren Geburtstag sogar noch zwei Jahre früher), das später unter dem Künstlernamen Doris Day zu einem der großen Stars in Hollywood werden sollte. Auf der Leinwand ist die 92-, bzw. 94-Jährige schon seit mehr als vier Jahrzehnten nicht mehr zu sehen; angebliche Comeback-Pläne an der Seite von Clint Eastwood wurden unlängst vehement dementiert – stattdessen kümmert sie sich inzwischen leidenschaftlich um bedürftige Vierbeiner.
Erste Erfolge feierte Doris Day in den frühen 40er Jahren als Sängerin in Nachtclubs und im Rundfunk; ihren großen Durchbruch hatte sie dann aber als Schauspielerin, spätestens 1956 an der Seite von James Stewart im Hitchcock-Klassiker "Der Mann, der zu viel wusste". Der dazugehörige Oscar-prämierte Filmsong "Que sera, sera"wurde in den Folgejahren zu ihrer Erkennungsmelodie. Und so ein bissschen war der Songtitel "Whatever will be, will be" auch das Lebensmotto von Doris Day, die für sich selbst beschlossen hatte: Das Wichtigste überhaupt ist leben und lieben. Wobei, das mit dem Lieben natürlich so eine Sache ist bei insgesamt vier gescheiterten Ehen! Letztmals öffentlich in Erscheinung trat Doris Day vor knapp fünf Jahren als Sängerin mit dem Album "My Heart", auf dem alte, bislang unveröffentlichte Aufnahmen zu hören waren.

Rätsel:
Gesucht wurde das Album "River in Reverse", das im Juni 2006 veröffentlicht wurde Es entstand nach den Zerstörungen durch Hurricane Katrina in New Orleans, der Heimatstadt von Allen Toussaint. Zu finden auf dem Album ist eine Sammlung seiner Klassiker und neue Co-Kompositionen mit Elvis Costello sowie der von Costello allein verfasste Titelsong des Albums.
Der begeisterte Kritiker im "Rolling Stone" schrieb über das Album: "Sie werden weder den Fluss in sein Bett zwingen, noch New Orleans wieder aufbauen können mit dieser Platte, aber eine Naturgewalt wie Elvis Costello ist das Beste, was dem musikalischen Erbe dieser Stadt passieren konnte."

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