Von den Mühen und Freuden der Ebene
Er macht den Großteil unserer Lebenszeit aus: Deshalb nimmt die "Echtzeit" sich den Alltag vor, zeigt, wie der in Hongkong und Johannesburg sich von dem in Deutschland unterscheidet - und dass es kompliziert ist, Alltag im Film zu inszenieren.
Der Alltag hat ein schlechtes Image. Wie heißt es so schön bei Tschechow: "Eine Krise kann jeder Idiot haben, es ist der Alltag, der uns zu schaffen macht". Aber Freudlosigkeit und Langeweile, muss das sein?
Der Autor Frank Berzbach wünscht sich eine Neubewertung. Denn, so seine Meinung: "Der Alltag ist nicht das banale, sondern das naheliegende". Und damit auch das gestaltbare. Außerdem, muss man zugeben, macht er schlicht den Großteil unserer Lebenszeit aus. Mit Frank Berzbach sprechen wir über Alltagsszenarien, die Energie zurückgeben statt sie zu verschlingen.
Wie kommt der Alltag in den Film?
Wir hören, wie sich der Alltag in Hongkong und Johannesburg von dem in Deutschland unterscheidet. Bekommen von der Szenenbildnerin Susanne Hopf erklärt, warum gerade die Rekonstruktion des Alltags im Film so kompliziert ist. Am Beispiel von "Gundermann" (2018) oder "Die Stille nach dem Schuss" (2000), die beide in der DDR spielen.
Und besuchen ein Alters- und Pflegeheim in Stuttgart, das eine Küchenrevolution vollzogen hat. Statt des täglichen Einheitsbreis setzt man auf farben- und geschmacksfreudige Molekularküche. Sprays und Texturas treffen dort auf solide schwäbische Hausmannskost.