Als erster um den fünften Kontinent
Der britische Kapitän Matthew Flinders hatte 1801 nur ein Ziel: die Umrundung Australiens. Viele Jahre dauerte seine Entdeckungsfahrt - die abenteuerliche Geschichte dieser Reise hat nun der Autor Rudi Palla mit Rückgriffen auf Flinders autobiographische Schriften nacherzälht.
Etwas über ein Jahr brauchte der britischen Kapitän Matthew Flinders für die erste Umsegelung Australiens. Mit an Bord war der österreichische Künstler Ferdinand Bauer, der wundervolle Aquarelle der dortigen Pflanzen- und Tierwelt schuf. Jetzt erzählt der Autor und Filmemacher Rudi Palla anschaulich von der abenteuerlichen Reise der beiden Männer.
An die Terra Australis glaubten die Europäer lange bevor sie sie entdeckten. Den Kontinent musste es einfach geben, jedenfalls in den Augen antiker Geographen. Nur er konnte die Erde im Gleichgewicht halten. Voller Vertrauen in diese Ideen machten sich ab dem 16. Jahrhundert die seefahrenden Nationen auf, ihn zu finden: Zunächst die Spanier, dann die Niederländer, schließlich Engländer und Franzosen. 1788 gründeten die Engländer Port Jackson - das heutige Sydney - und richteten dort eine Sträflingskolonie ein.
Bald schon schlug die Stunde von Matthew Flinders. Er hatte schon als Kind davon geträumt, zur See zu fahren. 17-jährig segelte er erstmals in die Kolonien, und zwei Jahre später kam er nach Port Jackson in Westaustralien. Rudi Palla beschreibt mit zahlreichen Rückgriffen auf Flinders autobiographische Schriften, wie dort seine Entdeckungslust erwachte. Im September 1800 schließlich schlägt Flinders nach seiner Rückkehr nach London vor, eine Expedition zur Erforschung der australischen Küsten zu machen. Im Januar 1801 geht es los, kurz nachdem Flinders geheiratet hatte - seine Frau wird ihn lange nicht wiedersehen. Denn die Expedition gerät zur Odyssee.
Von all dem berichtet der Autor packend: Wie Flinders Schiff Stürmen trotzt, wie die Männer Küstenlinien vermessen, wie sie auf Aborigines treffen, was mal friedlich, mal weniger friedlich verläuft, die Mannschaft an Skorbut und dann Durchfällen erkrankt, und sie schließlich nur noch darauf hoffen, die Australienumrundung abzuschließen. Im Juni 1803 erreichen sie endlich den rettenden Hafen von Port Jackson.
An die Terra Australis glaubten die Europäer lange bevor sie sie entdeckten. Den Kontinent musste es einfach geben, jedenfalls in den Augen antiker Geographen. Nur er konnte die Erde im Gleichgewicht halten. Voller Vertrauen in diese Ideen machten sich ab dem 16. Jahrhundert die seefahrenden Nationen auf, ihn zu finden: Zunächst die Spanier, dann die Niederländer, schließlich Engländer und Franzosen. 1788 gründeten die Engländer Port Jackson - das heutige Sydney - und richteten dort eine Sträflingskolonie ein.
Bald schon schlug die Stunde von Matthew Flinders. Er hatte schon als Kind davon geträumt, zur See zu fahren. 17-jährig segelte er erstmals in die Kolonien, und zwei Jahre später kam er nach Port Jackson in Westaustralien. Rudi Palla beschreibt mit zahlreichen Rückgriffen auf Flinders autobiographische Schriften, wie dort seine Entdeckungslust erwachte. Im September 1800 schließlich schlägt Flinders nach seiner Rückkehr nach London vor, eine Expedition zur Erforschung der australischen Küsten zu machen. Im Januar 1801 geht es los, kurz nachdem Flinders geheiratet hatte - seine Frau wird ihn lange nicht wiedersehen. Denn die Expedition gerät zur Odyssee.
Von all dem berichtet der Autor packend: Wie Flinders Schiff Stürmen trotzt, wie die Männer Küstenlinien vermessen, wie sie auf Aborigines treffen, was mal friedlich, mal weniger friedlich verläuft, die Mannschaft an Skorbut und dann Durchfällen erkrankt, und sie schließlich nur noch darauf hoffen, die Australienumrundung abzuschließen. Im Juni 1803 erreichen sie endlich den rettenden Hafen von Port Jackson.
Der Maler Ferdinand Bauer - der begleitende Chronist des Entdeckers
Doch der Weg zurück nach England, zu Ruhm und Anerkennung, ist noch weit: Flinders erleidet auf der Rückfahrt nach London Schiffbruch und muss vor Mauritius ankern. Mauritius aber ist französische Kolonie - und Frankreich befindet sich im Krieg mit England. Flinders wird festgesetzt und darf erst 1810, sechs Jahre später, nach England zurückkehren. Am 18. Juli 1814 schließlich erscheint Matthew Flinders Reisebericht in London - einen Tag später stirbt er.
Auf seiner Reise stets dabei ist der österreichische Maler Ferdinand Bauer - und wird mit seinen Bildern zum begleitenden Chronisten des Entdeckers. Bauer arbeitet nach einem von ihm selbst entwickelten System: Er skizziert die Pflanze und markiert dann ihre Flächen mit Ziffern. Jede Ziffer bezeichnet einen bestimmten, sehr fein nuancierten Farbton, und so kann er seine Skizzen noch kolorieren, wenn die Pflanze längst verblüht ist. Auf der Reise entstehen so Tausende kleiner Meisterwerke.
Mit seinem Buch hat Rudi Palla diesen beiden Männern jetzt ein verdientes Denkmal gesetzt: Anschaulich schildert er nicht nur das Leben des Mannes, der Australien erstmalig umsegelte, sondern er präsentiert mit diesem großformatigen Band auch die wunderbaren Arbeiten des Künstlers Ferdinand Bauer.
Besprochen von Günther Wessel
Auf seiner Reise stets dabei ist der österreichische Maler Ferdinand Bauer - und wird mit seinen Bildern zum begleitenden Chronisten des Entdeckers. Bauer arbeitet nach einem von ihm selbst entwickelten System: Er skizziert die Pflanze und markiert dann ihre Flächen mit Ziffern. Jede Ziffer bezeichnet einen bestimmten, sehr fein nuancierten Farbton, und so kann er seine Skizzen noch kolorieren, wenn die Pflanze längst verblüht ist. Auf der Reise entstehen so Tausende kleiner Meisterwerke.
Mit seinem Buch hat Rudi Palla diesen beiden Männern jetzt ein verdientes Denkmal gesetzt: Anschaulich schildert er nicht nur das Leben des Mannes, der Australien erstmalig umsegelte, sondern er präsentiert mit diesem großformatigen Band auch die wunderbaren Arbeiten des Künstlers Ferdinand Bauer.
Besprochen von Günther Wessel
Rudi Palla: Der Kapitän und der Künstler. Die Erforschung der Terra Australis
DuMont Buchverlag, Köln 2013
152 Seiten, 32 Euro
DuMont Buchverlag, Köln 2013
152 Seiten, 32 Euro