"Als gehörte ich nicht in diese Welt"
Am 31. Januar 1797 wurde Franz Schubert in Wien geboren, am 19. November 1828 ist er dort verstorben. So präsent er uns heute durch viele fast volksliedähnliche Melodien ist, so liegen bereits 180 Jahre zwischen dem frühen Tod des 31-jährigen Komponisten und unserem Heute.
Was wissen wir über Schubert? Wir kennen seine Biografie, wir kennen sein unendlich großes Werk oder glauben es zu kennen, aber kennen wir ihn, den Menschen Franz Schubert? Im Spiegel seiner Musik, an Hand eigener Tagebuch- und Briefnotizen, der Aussagen und Berichte seiner Freunde versucht diese "Lange Nacht" eine Annäherung.
Heutige Schubert-Interpreten wie Thomas Quasthoff, Ian Bostridge, Antje Weithaas und Lars Vogt unter anderen. sprechen über ihre Nähe zu Schubert und seiner unvergänglichen Musik und runden das Bild des bis heute hoch aktuellen "Seelenmalers" Franz Schubert ab, einer Zeit, in der "Schubertiaden" wie im österreichischen Schwarzenberg immer noch zum größten Vergnügen von Interpreten und Zuhörern gehören.
Schubert Geburtshaus
A-1090 Wien, Nußdorfer Straße 54
Telefon: +43-1-317 36 01, Telefax: +43-1-505 87 47-7201
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertag,
10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Ein Festival für Franz Schubert. Ihm den gebührenden Platz neben Mozart und Beethoven einzuräumen, war die Idee der ersten Schubertiade, die 1976 von Hermann Prey in Hohenems gegründet wurde. Schnell entwickelte sich das unscheinbare Städtchen zu einem der renommiertesten Festspielorte und wurde zum alljährlichen Treffpunkt für ein internationales Publikum.
Schubertiade Schwarzenberg Hohenems
Er sei nach Goethe der bedeutendste Liederdichter, hat Heinrich Heine über den Romantiker Wilhelm Müller (1794-1827) gesagt - ein Kompliment, das die Nachwelt längst vergessen hat. Müller wäre gänzlich aus dem Bewusstsein verschwunden, hätte nicht der Komponist Franz Schubert einen Zyklus aus Müllers 1821 publizierten "Gedichten aus den hinterlassenen Papieren eines Waldhornisten" vertont: die "Winterreise".
Der Dichter der Winterreise
Erika von Borris: "Wilhelm Müller", Kritik
Düster und dramatisch
Sehnsucht als Seelenzustand. Es liegt nahe, die Epoche der Romantik mit diesem Begriff zu verbinden. Wie nahe, das zeigen der Bariton Matthias Goerne und die Pianistin Elisabeth Leonskaja auf einer CD mit Liedern von Franz Schubert, erschienen bei harmonia mundi. "Sehnsucht" - so heißt die CD.
Literatur
Ernst Hilmar: Franz Schubert
Rowohlt Verlag, ISBN: 978-3499506086, 8,95 Euro
Franz Schubert gilt vielen Menschen als Inbegriff einer biedermeierlichen, beschaulichen Musikkultur. Seine berühmtesten Werke werden gern als Paradestücke für die Hausmusik des gehobenen Bürgertums angesehen. Doch das tradierte Bild des liebenswerten "Liederfürsten" verdient längst eine kritische Revision. Franz Schubert war eine höchst eigenwillige Persönlichkeit - und ein experimentierfreudiger, vielseitiger Künstler, in dessen Musik klassische Formprinzipien und romantische Ideen eine neue, unerhörte Synthese eingingen.
Walther Dürr und Andreas Krause: Schubert Handbuch
Metzler Verlag, ISBN: 978-3476020673, 24,95 Euro
Das "Forellenquintett", der Liederzyklus "Die schöne Müllerin", die "Unvollendete" – die Werke von Franz Schubert gehören heute zu den meistgespielten der klassischen Musik. Doch wer war dieser zu Lebzeiten fast unbekannte Komponist? Elternhaus und Freunde – wie haben sie seine musikalischen und ästhetischen Anschauungen geprägt? Die Autoren räumen mit gängigen Klischees auf. Und sie stellen das gesamte künstlerische Schaffen, Werkrezeption und Aufführungspraxis vor.
Franz Schubert: Briefe: Tagebuchnummern. Gedichte
Diogenes Verlag, ISBN: 978-3257229981, 9,90 Euro
Der von seinen Freunden als wortkarg beschriebene Schubert, der nur lebhaft und mitteilsam wurde, wenn es um die Musik ging oder aber um die Bekundung seiner freundschaftlichen Gefühle, äußerte sich gegenüber seiner Umwelt in nur wenigen Briefen. Um so mehr sprach er gleichsam mit sich selbst, wenn er seine Gedanken, Empfindungen und Beobachtungen in Tagebuchnotizen und Gedichten niederschrieb. Brief, Gedicht und Tagebuch ergeben ein Ganzes, das Einblicke in Leben und Werk Schuberts verschafft und die poetische Seite nicht nur seiner Musik, sondern auch seiner Sprache offenbart.
Erika von Borris: Wilhelm Müller
C.H. Beck Verlag 2007, 320 Seiten, ISBN-13: 978-3406562129, 26,90 Euro
Wilhelm Müller (1794-1827), der Dichter der "Winterreise" und der "Schönen Müllerin", die durch Franz Schubert zu den berühmtesten Liederzyklen der Musikgeschichte wurden, war zu Lebzeiten einer der angesehensten deutschen Lyriker. Erika von Borries erzählt in ihrer Biographie sein Leben. Sie löst seine Texte aus dem Bann der Musik und gibt ihnen ihre literarische Bedeutung zurück. Wilhelm Müller hat es in seinem kurzen Leben vom einfachen Schneidersohn zum herzoglich Dessauischen Hofbibliothekar und Hofrat gebracht. In höchstem Maße sprachbegabt und weltoffen, wurde er einer der wichtigsten Vermittler der europäischen Literatur.
Heutige Schubert-Interpreten wie Thomas Quasthoff, Ian Bostridge, Antje Weithaas und Lars Vogt unter anderen. sprechen über ihre Nähe zu Schubert und seiner unvergänglichen Musik und runden das Bild des bis heute hoch aktuellen "Seelenmalers" Franz Schubert ab, einer Zeit, in der "Schubertiaden" wie im österreichischen Schwarzenberg immer noch zum größten Vergnügen von Interpreten und Zuhörern gehören.
Schubert Geburtshaus
A-1090 Wien, Nußdorfer Straße 54
Telefon: +43-1-317 36 01, Telefax: +43-1-505 87 47-7201
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertag,
10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Ein Festival für Franz Schubert. Ihm den gebührenden Platz neben Mozart und Beethoven einzuräumen, war die Idee der ersten Schubertiade, die 1976 von Hermann Prey in Hohenems gegründet wurde. Schnell entwickelte sich das unscheinbare Städtchen zu einem der renommiertesten Festspielorte und wurde zum alljährlichen Treffpunkt für ein internationales Publikum.
Schubertiade Schwarzenberg Hohenems
Er sei nach Goethe der bedeutendste Liederdichter, hat Heinrich Heine über den Romantiker Wilhelm Müller (1794-1827) gesagt - ein Kompliment, das die Nachwelt längst vergessen hat. Müller wäre gänzlich aus dem Bewusstsein verschwunden, hätte nicht der Komponist Franz Schubert einen Zyklus aus Müllers 1821 publizierten "Gedichten aus den hinterlassenen Papieren eines Waldhornisten" vertont: die "Winterreise".
Der Dichter der Winterreise
Erika von Borris: "Wilhelm Müller", Kritik
Düster und dramatisch
Sehnsucht als Seelenzustand. Es liegt nahe, die Epoche der Romantik mit diesem Begriff zu verbinden. Wie nahe, das zeigen der Bariton Matthias Goerne und die Pianistin Elisabeth Leonskaja auf einer CD mit Liedern von Franz Schubert, erschienen bei harmonia mundi. "Sehnsucht" - so heißt die CD.
Literatur
Ernst Hilmar: Franz Schubert
Rowohlt Verlag, ISBN: 978-3499506086, 8,95 Euro
Franz Schubert gilt vielen Menschen als Inbegriff einer biedermeierlichen, beschaulichen Musikkultur. Seine berühmtesten Werke werden gern als Paradestücke für die Hausmusik des gehobenen Bürgertums angesehen. Doch das tradierte Bild des liebenswerten "Liederfürsten" verdient längst eine kritische Revision. Franz Schubert war eine höchst eigenwillige Persönlichkeit - und ein experimentierfreudiger, vielseitiger Künstler, in dessen Musik klassische Formprinzipien und romantische Ideen eine neue, unerhörte Synthese eingingen.
Walther Dürr und Andreas Krause: Schubert Handbuch
Metzler Verlag, ISBN: 978-3476020673, 24,95 Euro
Das "Forellenquintett", der Liederzyklus "Die schöne Müllerin", die "Unvollendete" – die Werke von Franz Schubert gehören heute zu den meistgespielten der klassischen Musik. Doch wer war dieser zu Lebzeiten fast unbekannte Komponist? Elternhaus und Freunde – wie haben sie seine musikalischen und ästhetischen Anschauungen geprägt? Die Autoren räumen mit gängigen Klischees auf. Und sie stellen das gesamte künstlerische Schaffen, Werkrezeption und Aufführungspraxis vor.
Franz Schubert: Briefe: Tagebuchnummern. Gedichte
Diogenes Verlag, ISBN: 978-3257229981, 9,90 Euro
Der von seinen Freunden als wortkarg beschriebene Schubert, der nur lebhaft und mitteilsam wurde, wenn es um die Musik ging oder aber um die Bekundung seiner freundschaftlichen Gefühle, äußerte sich gegenüber seiner Umwelt in nur wenigen Briefen. Um so mehr sprach er gleichsam mit sich selbst, wenn er seine Gedanken, Empfindungen und Beobachtungen in Tagebuchnotizen und Gedichten niederschrieb. Brief, Gedicht und Tagebuch ergeben ein Ganzes, das Einblicke in Leben und Werk Schuberts verschafft und die poetische Seite nicht nur seiner Musik, sondern auch seiner Sprache offenbart.
Erika von Borris: Wilhelm Müller
C.H. Beck Verlag 2007, 320 Seiten, ISBN-13: 978-3406562129, 26,90 Euro
Wilhelm Müller (1794-1827), der Dichter der "Winterreise" und der "Schönen Müllerin", die durch Franz Schubert zu den berühmtesten Liederzyklen der Musikgeschichte wurden, war zu Lebzeiten einer der angesehensten deutschen Lyriker. Erika von Borries erzählt in ihrer Biographie sein Leben. Sie löst seine Texte aus dem Bann der Musik und gibt ihnen ihre literarische Bedeutung zurück. Wilhelm Müller hat es in seinem kurzen Leben vom einfachen Schneidersohn zum herzoglich Dessauischen Hofbibliothekar und Hofrat gebracht. In höchstem Maße sprachbegabt und weltoffen, wurde er einer der wichtigsten Vermittler der europäischen Literatur.