Weihrauchduft im evangelischen Gottesdienst
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Im Bergischen Land müssen sich die katholische und die evangelische Pfarrgemeinde ihre Kirche teilen. Das ist gar nicht so einfach, auch weil manchmal während der Andacht plötzlich eine Busladung Touristen ins Kulturdenkmal platzt.
Der Altenberger Dom im Bergischen Land ist ein weltberühmtes, denkmalgeschütztes Bauwerk. Er wurde als Klosterkirche ab 1255 im gotischen Stil auf der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet.
1857 bestimmte der preußische König Wilhelm der Vierte, dass der Dom sowohl der evangelischen als auch der katholischen Pfarrgemeinde zur Verfügung stehen sollte. Deshalb darf die evangelische Kirchengemeinde dort täglich zwischen 8 und 10 Uhr Gottesdienste abhalten und von 13.30 bis 15.30 Uhr, in der übrigen Zeit die katholischen Gemeinde.
Was auf den ersten Blick wie eine klare Regelung aussieht, sorgt dennoch immer wieder für Spannungen. Denn die Geistlichen müssen bis heute Messen und Gottesdienste stets pünktlich beenden. Die Küster wirbeln, um die Kirche für die nächste Konfession wieder herzurichten. Keine Seite gibt etwas von den festgelegten Zeiten ab, jede Minute ist kostbar. Denn jederzeit kann die Andacht gestört werden von der nächsten Busladung Touristen.
Zwei Konfessionen unter dem Dach eines Kulturdenkmals – davon erzählt diese Reportage.