Alternative Energie contra Verspargelung der Landschaft

Von Monika Seynsche |
Ein Drittel aller Windräder der Erde und die Hälfte der europäischen Windräder stehen in Deutschland. So viele wie in keinem anderen Land der Welt. Insgesamt erzeugen sie genug Strom für mehr als acht Millionen Haushalte im Jahr. Damit könnte man zum Beispiel Berlin und Brandenburg versorgen. Über 16.000 sind es und alle stehen auf dem Trockenen - die ersten im Meer sollen in den nächsten zwei Jahren in der südlichen Nordsee gebaut werden.
Dahin geht der Trend der Zukunft. Auf dem Festland werden langsam die guten Standorte knapp. Deswegen ersetzt man nun die dort stehenden Windräder durch immer größere. So sollen in Zukunft weniger Anlagen mehr Strom produzieren.

Zurzeit erzeugen die deutschen Windräder sechs Prozent des Stromverbrauchs. Die Windkraft wird nicht mit Steuergeldern subventioniert. Allerdings sind die Stromversorger gesetzlich gezwungen, den Strom vom Windmüller zu kaufen und zwar vom Bau des Windrads ab fünf Jahre lang zu einem festen Preis von 8,5 Cent pro Kilowattstunde. Danach wird es billiger. Ein Förderprogramm für diese saubere Energie.

Die charakteristische Form der Windräder, ein hoher Betonturm mit drei Rotorblättern an der Spitze ist das Ergebnis jahrzehntelanger aerodynamischer Tüfteleien. Dieses Bauprinzip hat sich bei fast allen modernen Windkraftanlagen durchgesetzt. Der neueste Stand der Technik wird seit heute auf der weltweit größten Fachmesse, der HUSUMwind gezeigt und diskutiert. Soweit so gut. Doch die großen spargeligen Windräder haben auch die unterschiedlichsten Gegner auf den Plan gerufen. Naturschützer sehen in ihnen eine tödliche Gefahr für Zugvögel, Anwohner sind von Geräuschen und Schattenwurf genervt und Ästheten halten sie für eine Verschandelung der Landschaft.