Alternativer Nobelpreis

    Auszeichnung für die Marshall-Inseln

    Start einer amerikanischen Rakete von einem Testgelände auf dem Kwajelein Atoll im Pazifik. Das Atoll gehört zu den Marshall-Inseln und ist von den Amerikanern gepachtet.
    Start einer amerikanischen Rakete von einem Testgelände auf dem Kwajelein Atoll im Pazifik. Das Atoll gehört zu den Marshall-Inseln und ist von den Amerikanern gepachtet. © picture alliance / dpa / US-Army
    01.10.2015
    Das Volk der Marshall-Inseln und ihr Außenminister Tony de Brum erhalten für ihren Kampf um atomare Abrüstung den Alternativen Nobelpreis 2015. Weitere Preisträger sind ein italienischer Arzt, eine ugandische Homosexuellen-Aktivistin und eine Kämpferin für die Rechte der Inuit.
    Alljährlich werden mit dem als "Alternativer Nobelpreis" bekannten Preis der Right Livehood Award Stiftung Menschen und Organisationen geehrt, die sich durch ihren Kampf für eine bessere Welt auszeichnen.
    Der undotierte Ehrenpreis der Right Livelihood Award Stiftung geht in diesem Jahr an das Volk der Marshall-Inseln und deren Außenminister Tony de Brum. Als Kind erlebte Tony de Brum die Atomtests der Amerikaner auf den Marshall-Inseln mit. Als Außenminister dieser Inseln hat er 2014 Klage vor dem Internationalen Gerichtshof gegen alle neun Atomwaffenstaaten eingereicht, da sie seiner Meinung nach ihren Abrüstungspflichten aus dem Atomwaffensperrvertrag nicht nachgekommen sind. Mit der Auszeichnung soll laut der Jury der Mut und die Vision des Volkes ausgezeichnet werden.
    Den mit drei Millionen schwedischen Kronen (etwa 320.000 Euro) dotierten Hauptpreis teilen sich drei Preisträger:
    Der italienische Arzt Gino Strada mit einem Patienten.
    Der italienische Arzt Gino Strada mit einem Patienten.© dpa / RIGHT LIVELIHOOD AWARD
    Der italienische Arzt Gino Strada leistet mit seiner Organisation "Emergency" seit zwei Jahrzehnten medizinische Hilfe für Kriegsopfer. Außerdem arbeitete er aktiv gegen die Beteiligung Italiens am Irakkrieg und hat sich für ein Verbot der Landminenproduktion in Italien eingesetzt. Für seinen "furchtlosen Einsatz gegen die Ursachen von Krieg" wurde er jetzt mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
    Sheila Watt-Cloutier aus Kanada erhält den Preis für ihr Engagement für die Rechte der Inuit. Kasha Jacqueline Nabagesera aus Uganda wird geehrt, so die Jury, "weil sie sich trotz unerträglicher Einschüchterung und Gewalt mit Mut und Hartnäckigkeit für das Recht von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen auf ein Leben ohne Vorurteile und Verfolgung einsetzt".
    Alternative zu den herkömmlichen Nobelpreisen
    Der Alternative Nobelpreis wird seit 1980 verliehen. Gegründet und gestiftet wurde er vom Schweden Jakob von Uexküll, der der Meinung war, die Kategorien der etablierten Nobelpreise reichten nicht aus. So schlug er u.a. einen Nobelpreis für Ökologie vor. Da die Nobelpreis-Stiftung dieses ablehnte, gründete von Uexküll seine eigene Stiftung. Im letzten Jahr machte der Preis Schlagzeilen, als der Whistleblower Edward Snowden ausgezeichnet wurde. Die Preise werden im schwedischen Reichstag verliehen.
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