Altes und neues Requiem
Am 19. November findet im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin eine besondere Uraufführung mit dem RIAS Kammerchor und dem Münchener Kammerorchester unter der Leitung von Alexander Liebreich statt. Der armenische Komponist Tigran Mansurian schuf sein Requiem im Auftrag der beiden Ensembles und widmet es den Opfern des Genozids an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges, bei dem der 1939 geborene Mansurian einen Großteil seiner Familie verlor.
Mansurians tiefgreifende, ausdrucksreiche und dennoch relativ reduzierte Musiksprache verspricht ein Requiem, das die Emotionalität der Totenmesse subtil aufgreift, die Spiritualität auf meditativer Ebene greifbar machen kann.
Mansurian schreibt selbst über sein Requiem, es sei ein Paradoxon, in dem sich die weltliche Musiktradition Armeniens mit dem lateinischen Text des Requiems vereinen. Während der Arbeit musste er sich mit dem kanonischen lateinischen Text auseinandersetzen, wollte jedoch sein Werk nicht in die abendländische Gattungstradition eingliedern, sondern seiner Herkunft und seinen spirituellen Werten treu bleiben, die sich als Armenischer Christ von denen eines Anhängers der Römisch-Katholischen Kirche unterscheiden, denn "die Psyche eines gläubigen Vertreters eines Volkes, dem viele Jahrhunderte hindurch die Staatlichkeit aberkannt wurde, unterscheidet sich deutlich von der Psyche eines Gläubigen, der eine starke geistliche Gemeinschaft und eine jahrhundertealte Staatlichkeit hinter sich weiß." (Tigran Mansurian, 2011)
Der RIAS Kammerchor ist für Mansurian der richtige Partner, um dieses Paradoxon zum Ausdruck zu bringen, weil er zum Beispiel schon aus Tradition zum Botschafter der Freiheit geworden ist, zuletzt mit den Aufführungen des Oratoriums "Hinter der Mauer" von Samir Odeh-Tamimi nicht nur in Deutschland sondern auch in Jerusalem.
Dem Requiem von Mansurian steht bei dem Konzert am 19. November das unvollendete Requiem Wolfgang Amadeus Mozarts gegenüber, das in sich selbst schon ein Mysterium bleibt. Es wird in der komplettierten Fassung von Robert Levin zu hören sein. Die Zusammenarbeit mit dem Münchener Kammerorchester und seinem Künstlerischen Leiter Alexander Liebreich ist eine Premiere für den RIAS Kammerchor. Die Solistenpartien sind wie gewohnt mit Nuria Rial, Marie-Claude Chappuis, Christoph Prégardien und Tareq Nazim hochkarätig besetzt.
Im Rahmen der Pädagogik-Projekte des RIAS Kammerchores wird es zu diesem Konzert eine Konzerteinführung von Schülern der Katholischen Schule Salvator in Berlin Waidmannslust geben. Seit Oktober 2010 bietet der RIAS Kammerchor in jeder Saison Schülergruppen die Plattform, sich intensiv mit einem Konzertprogramm auseinander zu setzen und es öffentlich zu referieren.
Dabei gilt es vor allem, ihrer Kreativität Raum zu geben, den jungen Musikinteressierten sind keine Grenzen gesetzt. Das Projekt ist eine Kooperation des RIAS Kammerchores mit der K&K, Kultur & Kommunikation GmbH.
www.rias-kammerchor.de
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Aufzeichnug vom 19.11.11
Wolfgang Amadeus Mozart
Requiem d-Moll KV 626
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Haino Rindler im Gespräch mit Tigran Mansurian
Tigran Mansurian
Requiem für Sopran, Bariton, Chor und Streichorchester (Uraufführung)
Nuria Rial, Sopran
Marie-Claude Chappuis, Mezzosopran
Christoph Prégardien, Tenor
Tareq Nazimi, Bass
RIAS Kammerchor
Münchener Kammerorchester
Leitung: Alexander Liebreich
Mansurian schreibt selbst über sein Requiem, es sei ein Paradoxon, in dem sich die weltliche Musiktradition Armeniens mit dem lateinischen Text des Requiems vereinen. Während der Arbeit musste er sich mit dem kanonischen lateinischen Text auseinandersetzen, wollte jedoch sein Werk nicht in die abendländische Gattungstradition eingliedern, sondern seiner Herkunft und seinen spirituellen Werten treu bleiben, die sich als Armenischer Christ von denen eines Anhängers der Römisch-Katholischen Kirche unterscheiden, denn "die Psyche eines gläubigen Vertreters eines Volkes, dem viele Jahrhunderte hindurch die Staatlichkeit aberkannt wurde, unterscheidet sich deutlich von der Psyche eines Gläubigen, der eine starke geistliche Gemeinschaft und eine jahrhundertealte Staatlichkeit hinter sich weiß." (Tigran Mansurian, 2011)
Der RIAS Kammerchor ist für Mansurian der richtige Partner, um dieses Paradoxon zum Ausdruck zu bringen, weil er zum Beispiel schon aus Tradition zum Botschafter der Freiheit geworden ist, zuletzt mit den Aufführungen des Oratoriums "Hinter der Mauer" von Samir Odeh-Tamimi nicht nur in Deutschland sondern auch in Jerusalem.
Dem Requiem von Mansurian steht bei dem Konzert am 19. November das unvollendete Requiem Wolfgang Amadeus Mozarts gegenüber, das in sich selbst schon ein Mysterium bleibt. Es wird in der komplettierten Fassung von Robert Levin zu hören sein. Die Zusammenarbeit mit dem Münchener Kammerorchester und seinem Künstlerischen Leiter Alexander Liebreich ist eine Premiere für den RIAS Kammerchor. Die Solistenpartien sind wie gewohnt mit Nuria Rial, Marie-Claude Chappuis, Christoph Prégardien und Tareq Nazim hochkarätig besetzt.
Im Rahmen der Pädagogik-Projekte des RIAS Kammerchores wird es zu diesem Konzert eine Konzerteinführung von Schülern der Katholischen Schule Salvator in Berlin Waidmannslust geben. Seit Oktober 2010 bietet der RIAS Kammerchor in jeder Saison Schülergruppen die Plattform, sich intensiv mit einem Konzertprogramm auseinander zu setzen und es öffentlich zu referieren.
Dabei gilt es vor allem, ihrer Kreativität Raum zu geben, den jungen Musikinteressierten sind keine Grenzen gesetzt. Das Projekt ist eine Kooperation des RIAS Kammerchores mit der K&K, Kultur & Kommunikation GmbH.
www.rias-kammerchor.de
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Aufzeichnug vom 19.11.11
Wolfgang Amadeus Mozart
Requiem d-Moll KV 626
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Haino Rindler im Gespräch mit Tigran Mansurian
Tigran Mansurian
Requiem für Sopran, Bariton, Chor und Streichorchester (Uraufführung)
Nuria Rial, Sopran
Marie-Claude Chappuis, Mezzosopran
Christoph Prégardien, Tenor
Tareq Nazimi, Bass
RIAS Kammerchor
Münchener Kammerorchester
Leitung: Alexander Liebreich