Am Ende sind alle krank
"Küsschen, Küsschen" ist die Devise des Fachpublikums. Alle fallen sich um den Hals. Nach fast einer Woche Messe in einer stickigen Halle spüren viele die Auswirkungen.
"Entweder du liest eine Frau oder du umarmst ein Buch, beides zugleich geht nicht." Tucholsky. Nun, auf der Buchmesse geht das doch, irgendwie. Da wird viel umarmt, viel geküsst und viel gelesen, bisweilen alles gleichzeitig. Deswegen sind am Ende alle krank. Sämtliche national verfügbaren Viren, angereichert um eine feine Auswahl aus Osteuropa, finden in der künstlich ventilierten Hallenluft, in diesem Jahr durch intensive Dauersonneneinstrahlung maximal ermutigt, sowie im rituellen Umarmungsverhalten der Buchbranche ideale Bedingungen vor.
Die Umarmungen scheinen übrigens in dem Moment weniger zu werden, in dem das Nichtfachpublikum das Fachpublikum zahlenmäßig offensichtlich überwiegt. Auch das wird seinen Grund haben. Dem können wir aber erst nächstes Jahr weiter nachgehen. Denn heute geht die Messe, mit ihr naturgemäß dieser Blog, zuende.
Den Umstand, dass die Massen seine Messe stürmten, hat Buchmesse-Direktor Oliver Zille mit der Bemerkung kommentiert: "Auf einer Publikumsmesse muss auch was los sein." Man könnte ihm mit dem Titel einer Neuerscheinung des Griechen Christos Ikonomou antworten: "Warte nur. Es passiert schon was." Mit dieser Erwartungshaltung stromern viele Familien über den Messesonntag.
Direktor Zille hat übrigens auch die immer wieder geäußerte Vermutung dementiert, man jage in den ersten Messetagen Schulklassen durch die Hallen, um die Besucherzahlen zu steigern. Einer der vielen Schüler auf der Messe hat gerade das, was Leipzig im März ausmacht, auf den Punkt gebracht, als er am Stand eines der großen deutschen Literaturverlage mit ausgestrecktem Zeigefinger seiner Bezugsgruppe zuraunte: "Ich weiß nicht, wer es ist - aber er ist da."
Alle Blogeinträge von Hans von Trotha:
Die Messe.Der Blog
Das Programm von Deutschlandradio Kultur zur Leipziger Buchmesse:
Sendungsportal Leipziger Buchmesse
Das Blaue Sofa im Deutschlandradio Kultur
Die Umarmungen scheinen übrigens in dem Moment weniger zu werden, in dem das Nichtfachpublikum das Fachpublikum zahlenmäßig offensichtlich überwiegt. Auch das wird seinen Grund haben. Dem können wir aber erst nächstes Jahr weiter nachgehen. Denn heute geht die Messe, mit ihr naturgemäß dieser Blog, zuende.
Den Umstand, dass die Massen seine Messe stürmten, hat Buchmesse-Direktor Oliver Zille mit der Bemerkung kommentiert: "Auf einer Publikumsmesse muss auch was los sein." Man könnte ihm mit dem Titel einer Neuerscheinung des Griechen Christos Ikonomou antworten: "Warte nur. Es passiert schon was." Mit dieser Erwartungshaltung stromern viele Familien über den Messesonntag.
Direktor Zille hat übrigens auch die immer wieder geäußerte Vermutung dementiert, man jage in den ersten Messetagen Schulklassen durch die Hallen, um die Besucherzahlen zu steigern. Einer der vielen Schüler auf der Messe hat gerade das, was Leipzig im März ausmacht, auf den Punkt gebracht, als er am Stand eines der großen deutschen Literaturverlage mit ausgestrecktem Zeigefinger seiner Bezugsgruppe zuraunte: "Ich weiß nicht, wer es ist - aber er ist da."
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