Am Ende

Von Wurstabschnitten, Wendehämmern und schlechten Omen

40:24 Minuten
Ein letztes Kuchenstück liegt neben einem Messer auf der Kuchenplatte.
Das letzte Stück, das Ende des Genuss ist in Sicht. © Eyeem/ Müller Photography
Moderation: Marietta Schwarz |
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Ein Thema – vier Facetten: 2019 ist fast vorbei, Anlass für die Echtzeit, über "Enden" nachzudenken: Wurstenden, Straßenenden, das Ende der Vollverschleierung in Saudi Arabien und böse Omen, die an Wendepunkten im Leben eine besondere Rolle spielen.
Am Ende ist es hart und trocken – das trifft möglicherweise aufs Leben zu, aber mit Sicherheit auch auf den Brotkanten oder das "Knärzchen", wie man in manchen Regionen sagt. In der Küche lassen sich viele Enden und Reste finden, im Kühlschrank, in der Vorratskammer und auf dem Tisch – Manche Enden werden geliebt, manche gammeln vor sich hin. Klar ist aber: Wurstenden sollte man in allen Ehren halten, auch in der vegetarischen Variante.
Insgesamt, finden wir, sollte man sich ruhig öfter mal mit dem Ende beschäftigen und ohne dabei gleich an den Neuanfang zu denken. Zwar steckt in jeder Sackgasse gleichzeitig auch ein Wendehammer, der zum Umdrehen animiert. Aber man könnte hier ja auch mal verweilen. In Spanien gibt es jedenfalls einige Initiativen, die aus ausgestorbenen Straßenenden soziale Treffpunkte machen wollen.

Warum wir immer noch an böse Omen glauben

In Saudi Arabien hingegen kann man zwar noch nicht von einem Ende der Vollverschleierung reden, aber es wird deutlich bunter auf den Straßen. Die Religionspolizei, die früher Frauen auf der Straße maßregelte, wenn sie nicht mit Abaya und Kopftuch unterwegs waren, wurde weitgehend entmachtet.
Und warum schlechte Omen, diese dunklen Vorzeichen aus der Zukunft in unseren rationalen Gesellschaften immer noch eine Rolle spielen? Auch diese Frage wird in dieser Echtzeit-Ausgabe beantwortet. Denn gerade wenn man sich am Ende fühlt, dann meint man oft, die schwarze Katze, die über die Straße läuft, oder der frisch gestorbene Vogel vor Tür hätten doch eine Bedeutung. Und zu Silvester werden ja regelmäßig auch die Superrationalen ein wenig abergläubisch.
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