Lyrik für eine bessere Welt?
46:20 Minuten
Der meistbesprochene Auftritt bei US-Präsident Bidens Inauguration war der einer Poetin: Amanda Gorman. Welche Kraft hat Lyrik eigentlich in unserer Gesellschaft? Wir sprechen mit dem Lyriker Steffen Popp und der Spoken-Word-Künstlerin Lahya Aukongo.
"That is the promise to glade
The hill we climb.
If only we dare
It’s because being American is more than a pride we inherit."
The hill we climb.
If only we dare
It’s because being American is more than a pride we inherit."
Nur ein Ausschnitt aus der Poesie Amanda Gormans, die sie im strahlend gelben Mantel vor einer beeindruckten und weltweiten Öffentlichkeit vortrug.
Sie erreichte mit ihrem Blick auf die USA der Gegenwart die Herzen ihrer Zuhörer und Zuhörerinnen – und nebenbei auch noch ein paar analytische Einschätzungen im Feuilleton: Welche Bedeutung hat es eigentlich, dass ausgerechnet ein Gedicht die meiste Aufmerksamkeit einer vielfältigen Inaugurationszeremonie bekommt? Oder ist es vor allem die Autorin selbst, die das geschafft hat?
Noch ein Gedicht
Man kann schnell zum Vergleich zwischen institutionellen Unterschieden in der Literatur der USA und in Deutschland kommen, um zu erklären, warum ein solches Moment hier kaum vorstellbar ist. Aber welche Rolle spielt Lyrik denn überhaupt?
Für viele ist es ein eher unzugängliches Genre, fast schon elitär. Wie kommt das eigentlich? Wo sind die Plattformen für Gegenwartslyrik in Deutschland - abseits von Buchseiten - und wie vernetzt ist dieses literarische Genre?
Apropos Genre: Welche Rolle spielt in all dem die Kunstform Spoken Word, die noch deutlicher zeigt, wie Poesie immer auch Ausdrucksform innerhalb von Bewegungen sein kann?
Wir sprechen mit dem Lyriker Steffen Popp und der Spoken-Word-Künstlerin Lahya Aukongo über all das: über Gedicht-Klischees, Abgrenzungsfragen von Lyrik und Spoken Word, Finanzierungsprobleme und Spaß im und am Gedicht!
Lyrik und Spoken Word – wie gehört das zusammen?
Wir reden mit beiden darüber, wie es ist, wenn die Öffentlichkeit für den einen die Lesenden sind – und für die andere das applaudierende oder schnipsende Publikum.
Will hier jemand vielleicht auch mal tauschen? Und wo gibt es Überschneidungen oder ganz deutliche Unterschiede? Wollen sich Lyrik und Spoken Word eigentlich miteinander verbinden – oder funktioniert beides nur getrennt voneinander?