Bücherwehr gegen den Monopolisten
Enorm mächtig ist der Online-Händler Amazon. Doch es regt sich zunehmend Widerstand: von Verlagskonzernen, Autoren und Buchhändlern. Doch auch Kunden können widerstehen, sagt Lesart-Redakteur Jörg Plath.
Nur wenige Klicks - und schon hat man ein Buch, eine CD, ein Autoersatzteil gekauft. Mit seiner Bandbreite des Angebots ist der Online-Riese unschlagbar. Und beim Bücherverkauf geradezu monopolistisch: Hierzulande ist Amazon der größte Buchhändler - mit 1,9 Milliarden Euro Umsatz. Auch Branchenriesen wie der Verlagskonzern Hachette könnten es sich nicht leisten, Amazon einfach links liegen zu lassen, sagt Jörg Plath. Weshalb Hachette mit dem Unternehmen über Rabatte bei den E-Books verhandle - monatelang bereits. Neu seien bei dem Gezerre die Beteiligung der Öffentlichkeit und die erregten Nerven auf beiden Seiten.
Wie wollen wir eigentlich leben?
Auf langwierige Ermittlungen der EU oder des Kartellamts gegen die mögliche Monopolstellung Amazons würde Plath nicht setzen. Eher darauf, dass man den Menschen, die bei Amazon kaufen, bessere Angebote macht. Und dass man ihnen sage: "Was machst du eigentlich mit deinem Klick? Willst du, dass Leute schlecht bezahlt werden? Willst du, dass die Städte anders aussehen, weil Buchhandlungen aussterben? Willst du, dass Diskussionen nur noch im Netz geführt werden?" Letztlich gehe es um die Frage: "Wie wollen wir eigentlich leben?"