Americana

Musikalische Weltenbummelei

Samy Danger: "Samy Danger"
Samy Danger: "Samy Danger" © Turban Records
Von Jutta Petermann |
Der Wahl-Münchener Samy Danger ist in seinem noch relativ jungen Leben viel herumgekommen, auf fast allen Kontinenten war der Endzwanziger schon unterwegs. Seine Weltenbummelei hört man auch auf seinem zweiten Album, das er schlicht mit seinem Künstlernamen "Samy Danger" betitelt hat.
Im wahren Leben heißt der Musiker Sam Hopf, ist Deutsch-Amerikaner, lebt in München und geht auf die 30 zu. Ansonsten ist er aber nicht zu fassen, vor allem nicht stilistisch. Der Gitarrist ist ein Tausendsassa: Als Mitglied der Band Jamaram ist er im Reggae und Ska zu Hause, genauso wie im Funk, im Latin, im Blues oder im Folk. Das meiste davon ist auch auf "Samy Danger" zu hören. Es ist ein Pan-Amerikanisches Album geworden, mit musikalischen Geschichten aus dem Süden Nordamerikas und aus dem Norden Südamerikas.
In bester Folkmanier geht’s los, mit feinstem Fingerpicking, bevor sich Mariachi-Bläser in die Höhe schwingen, ein kerniger Bluesrock das ganze wieder erdet und Samy Danger dann mit karibischem Zungenschlag zu einem stampfenden Blues singt. Gerade diese Reggae-Blues-Melange ist besonders erfrischend. Zehn Stücke, eines Mannes der die kulturellen Unterschiede von Anglo-Amerika und Latein-Amerika nicht hinnimmt, sondern sich in Texas und Louisiana ebenso heimisch fühlt wie in Mexiko und Jamaika. Seine angenehm-heisere und ausdrucksstarke Stimme rundet das Album ab. Die Musik von Samy Danger lässt sich vielleicht am besten mit einem neuen Begriff auf den Punkt bringen: Panorama-Americana.
Label: Turban Records