Musikautorenpreis für Ami Warning

"Ich bin in die Musik reingewachsen"

32:40 Minuten
Eine junge Frau vor blauer Wand im blauen Sakko schaut in die Kamera
Lernte die ersten Akkorde von ihrem Vater: die Musikerin Ami Warning. © Stef Zinsbacher / Blanko Musik
Moderation: Ulrike Timm · 31.03.2022
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Ami Warning singt, spielt Gitarre und Bass – und betreibt einen Kiosk in München. Das Geschäft ist ihr Ausgleich, wie sie sagt. Für ihr musikalisches Schaffen wurde die Musikerin jetzt mit dem Musikautorenpreis der GEMA ausgezeichnet.
Ihr erstes Instrument war ein Klavier, erzählt die Münchner Sängerin und Musikerin Ami Warning. "Das wollte ich irgendwann nicht mehr. Da hab ich gesagt, die Lehrerin ist zu streng und die Stücke gefallen mir nicht." Musik ist in ihrer Kindheit allgegenwärtig.
Ihr Vater Wally Warning war Berufsmusiker, und von klein auf hat die Tochter nicht nur seine Auftritte erlebt und genossen: "Daheim hat er immer mal Gitarre gespielt, es waren auch oft Musiker da. Bei den Konzerten fand ich es cool, dass ich immer mitdurfte. Als ich klein war, hab ich auch backstage geschlafen." 
Neues Album in Eigenproduktion
Mit der Gitarre hat Ami Warning dann ihr Instrument gefunden: "Der Papa hat mir die ersten Akkorde gezeigt." Sie schreibt schon als Jugendliche erste Songs, singt und begleitet sich selbst auf der Gitarre. Später kommt dann noch der Bass dazu, und es folgen erste Auftritte – zusammen mit ihrem Vater. Als "Wally & Ami" treten die beiden immer noch gelegentlich gemeinsam auf, aber die meiste Zeit investiert die Tochter nun in ihre eigene Musik und ihre eigene Band.
Mittlerweile ist bereits das vierte Album der erst 25-jährigen Musikerin erschienen. "Kurz vorm Ende der Welt" heißt es und wurde praktisch komplett in Eigenregie hergestellt: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang – alles selbst gespielt und aufgenommen. Auch produziert hat Warning die Songs diesmal selber, was nicht nur nach Ansicht der Kritiker hervorragend funktioniert hat. 
Deutsche Texte kommen an
Es ist ihre zweite Platte, auf der sie Deutsch singt. "Die Entscheidung habe ich getroffen, weil ich wusste, dass ich manches auf Deutsch besser sagen kann. Ich merke den Unterschied, weil die Leute ganz anders auf die Songtexte eingehen. Es ist eine ganz andere Verbindung zu den Zuhörern."
Für ihre Texte und dafür, wie diese mit ihrer Musik harmonieren, hat sie nun den Nachwuchs-Musikautorenpreis der Verwertungsgesellschaft GEMA bekommen – eine Auszeichnung, die für sie ganz überraschend kam: "Ich wusste vorher gar nicht, dass es diesen Preis gibt. Man nominiert sich da auch nicht, sondern wird einfach gewählt von der Jury."
Ein Kiosk als Ausgleich
Um nicht 24 Stunden am Tag kreativ sein zu müssen, hat sich Warning ein komplett unmusikalisches Nebenprojekt gesucht. Gemeinsam mit ihrem Freund und ihrer Mutter betreibt sie im Münchner Stadtteil Laim einen Kiosk, in dem sie Süßigkeiten, Zeitungen und anderes verkauft.
"Das ist auch so ein bisschen während Corona entstanden", erzählt sie. "Ich habe gemerkt, dass ich nicht jeden einzelnen Tag von morgens bis abends nur Musik machen will, sondern dass ich einen Ausgleich brauche. Ich genieße es, dass ich da als Kreativschaffende nicht so gefordert bin." 
(mah)

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