Amnesty kritisiert FIFA-Präsidenten für Aussage zu Menschenrechten in Katar

    Protestaktion der Menschenrechtsorganisation Amnesty vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen anhaltende Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern in dem Golfstaat Katar.
    Protestaktion der Menschenrechtsorganisation Amnesty vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen anhaltende Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern in dem Golfstaat Katar. © imago images / epd / Christian Ditsch
    Amnesty International hat den FIFA-Präsidenten Gianni Infantino für dessen umstrittene Verteidigungsrede im Sinne des WM-Gastgebers Katar scharf angegriffen. Dadurch, dass er legitime Kritik an Menschenrechtsverletzungen beiseitewische, würdige er den enormen Preis herab, den Arbeitsmigranten gezahlt hätten, um sein Flaggschiff-Projekt möglich zu machen", sagte Amnesty-Sprecher Steve Cockburn. Zudem weiche die FIFA damit ihrer Verantwortung aus. Rufe nach Gleichbehandlung, Menschenwürde und Kompensation könnten nicht als eine Art von Kulturkrieg bezeichnet werden. Sie seien unverhandelbare Menschenrechte, denen sich auch die FIFA verpflichtet habe, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Infantino hatte Kritik an der Fußball-WM in einem langen Monolog zurückgewiesen und den Medien Scheinheiligkeit vorgeworfen. Verurteilungen aus der westlichen Welt seien vor dem Hintergrund deren eigener Geschichte unangebracht, so der 52-Jährige. Katar wird unter anderem für die unzureichende Menschenrechtslage, die Behandlung von Arbeitsmigranten sowie fehlende Rechte für Frauen und Personen der LGBTQ-Gemeinschaft kritisiert.