„Die USA stehen nicht vor einem Bürgerkrieg“
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Die Vorbereitung der Amtsübergabe an den neuen US-Präsidenten Joe Biden ist begleitet von der Angst vor Terror. Ein Putsch oder Bürgerkrieg sei aber nicht zu befürchten, meint die Journalistin Bettina Gaus. Das Militär sei ein stabilisierender Faktor.
In den USA wächst die Sorge vor landesweiten Ausschreitungen am Rande der Amtseinführung des neuen Präsidenten Joe Biden. In Washington treffen die Behörden hohe Sicherheitsvorkehrungen.
Nach der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols durch Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump in der vergangenen Woche sind die Befürchtungen groß, es könne bei der Amtsübergabe an Biden zu Gewalt kommen.
Das US-Militär als stabilisierender Faktor
Diese Sorge teilt auch die Journalistin Bettina Gaus. Doch warnt sie vor einer allzu dramatischen Rhetorik. Das "sprachliche Aufrüsten" in den Medien gefalle ihr nicht. Begriffe wie Bürgerkrieg, Putsch oder Aufstand seien "Quatsch" und würden der Situation in den USA nicht gerecht werden. Diese sei aber "äußerst bedrohlich".
Gaus betont, dass das US-Militär eine "stabilisierende Kraft" sei. Es sei "nicht gespalten" und in der US-Bevölkerung über Parteigrenzen hinweg anerkannt.
Die Gefahr komme von Rechtsextremen. "Ein großes Thema in dem Zusammenhang ist Rassismus." Treibende Kraft sei hier der "Wunsch, eine weiße, männliche Dominanz zu erhalten, um es ganz platt zusammenzufassen", so Gaus.
Auch nach der Ära Trumps sieht unser Studiogast die Gefahr eines "schleichenden Systemwandels" durch Einschüchterungen etwa von Mitgliedern des Senats und des Repräsentantenhauses. Durch ein Klima der Angst und des Hasses könne man Menschen so verändern, dass sie aus Furcht um die eigene Sicherheit und die ihrer Familien nicht mehr den Mund aufmachten.
(huc)