Andreas Dresen über seinen Kurnaz-Film

Jeder kann die Welt verändern

08:01 Minuten
Die Schauspieler Alexander Scheer und Meltem Kaptan stehen in einer Szene des Films "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" vor dem Weißen Haus in Washington.
Kämpfen im Film "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" um die Freilassung Murat Kurnaz': die Schauspieler Alexander Scheer und Meltem Kaptan © picture alliance / dpa / Pandora Film / Berlinale
Moderation: Julius Stucke |
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Bis vor den Supreme Court der USA zog Rabiye Kurnaz, um ihren in Guantamo inhaftierten Sohn Murat freizubekommen. "Eine wunderbare Frau", sagt Andreas Dresen, der die Geschichte dieser Mutter, die zur Heldin wird, in seinem neuen Film erzählt.
Fünf Jahre lang saß der Deutsch-Türke Murat Kurnaz unter Terrorismusverdacht unschuldig in US-Militärhaft, darunter auch lange Zeit im berüchtigten Gefangenenlager Guantanamo.
Dass er 2006 schließlich freikam und nach Deutschland ausreisen durfte, hat er auch dem Einsatz seiner Mutter zu verdanken. Von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt, engagiert sie den Rechtsanwalt Bernhard Docke, und die beiden ziehen schließlich bis vor den Supreme Court der USA.

Eine Mutter, die nicht aufgibt

„Das ist eine wunderbare Frau, die den Kampf aufgenommen hat gegen die großen politischen Verhältnisse, gegen die Mühlen der Justiz, und die sich in fünf Jahren durchgesetzt hat", sagt der Filmregisseur Andreas Dresen, der ihre Geschichte verfilmt hat.

Gespielt wird Rabiye Kurnaz von der deutsch-türkischen Schauspielerin Meltem Kaptan. "Das Drehbuch hat mich berührt", sagt sie. Genauso die "unfassbare Mütterlichkeit" der Rabiye Kurnaz: "Ich habe sie auch in Person getroffen und war fasziniert", so Kaptan. "Ich habe direkt das Gefühl gehabt, ich muss diese Rolle spielen, komme, was wolle". Das gesamte Interview mit Meltem Kaptan hier zum Nachhören .

"Unsere Hauptdarstellerin Meltem Kaptan hat für sie den Begriff ‚Stehaufweibchen‘ geprägt: jemand, der immer weiter kämpft, immer wieder neu Anlauf nimmt, auch wenn es noch so verfahren ist, und das ist wirklich schön zu sehen", sagt Andreas Dresen über Muratz Kurnaz' Mutter.

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In den Abläufen sei "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush", der am 12. Februar bei der Berlinale Weltpremiere hat, nah an den wirklichen Ereignissen geblieben, sagt Dresen. Aber als Spielfilm enthalte er natürlich auch erfundene Szenen und man habe die Charaktere ein bisschen zugespitzt.
„Bernhard Docke ist im Original vielleicht nicht ganz so steif wie bei uns im Film und Rabiye Kurnaz ist vielleiht nicht ganz so verrückt wie die Rabiye in unserem Film", so der Regisseur.

Die Botschaft: Jeder kann die Welt verändern

Und obwohl es eine Geschichte voller Schmerz ist, hat sie am Ende doch eine optimistische Botschaft. "Weil sie davon handelt, dass auch die sogenannten einfachen Leute etwas bewegen können in dieser Welt“, betont Dresen. "Die Geschichte sagt am Ende nichts anderes als: Die Welt ist veränderbar und du kannst es schaffen. Jeder von uns kann es schaffen. Wir dürfen nicht verzweifeln.“
(uko)

Filmkritiker Jörg Taszman ist überzeugt von "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush": "Das Schöne ist, dass dieser Film mit verschiedensten Elementen spielt. Er rüttelt einen auf, man kann aber auch viel lachen." Er würde ihn eine dramatische Komödie nennen. Hier die Kritik zum Nachhören.

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